14.7.08

Island Sommer 2008 (4) Im Süden

1. Teil - Der Norden
2. Teil - Westfjorde
3. Teil - Der Westen
4. Teil - Im Süden

Montag 14. Juli


Abendstimmung am Seljalandsfoss.

Dienstag 15. Juli Sejalandsfoss

Habe eine schöne Nacht nahe beim Seljalandsfoss verbracht. Das Wetter hat sich wieder gewendet. Hier im Süden gibt's einen Wasser- fall am Andern. Der erste ist der Seljalands- foss der von den ehemaligen Klippen in die Ebene stürzt, dann folgt alle paar Kilometer ein weiterer bis hin zum mächtigen Skogafoss. Auf den Klippen von Dyrholaley, dem südlichsten Punkt Islands, hat es fast keine Pappageitaucher mehr, dafür um so mehr Touristen, schliesslich ist es schon Mitte Juli. Im Nationalpark Skftafell gehe ich noch ein wenig wandern, bevor ich unter der imposanten Bergkulisse mein Heim aufrichte.

Mittwoch 16. Juli Skaftafell

Bereits vor dem Frühstück gibt's eine kleine Wanderung. In gut einer halben Stunde erreicht man den Svarti- foss. Von schwarzen Basaltsäulen umrahmt, die wie Orgel- pfeifen in den Himmel ragen, fällt der Wasserstrahl ins Tal. Noch ein wenig warten, bis die Sonnenstrahlen den Weg zum Bach gefunden haben, dafür gehört mir der Swartivoss ganz alleine. Dann um halb Zehn ändert sich alles schlagartig. Die erste Gruppe von ca. 50 Personen erreicht den Wasserfall. Auf dem Rückweg zum Zeltplatz muss ich regelrecht gegen den Strom schwimmen. Ein paar Kilometer weiter kann man mit einem Traktor und Wagen auf Ingolshöfdi hinausfahren, wo die ersten Siedler vor über 1000 Jahren auf Island gelandet sind. Von Ferne grüssen die Schneekuppen des Vatnajökull Gletschers. Am Gletschersee Jökulsarlon, erreicht eine Gletscherzunge den See und kleine Eisberge in vielen Formen schwimmen herum. Die Lichtstimmung ändert immer wieder, so dass man sicher einige Stunden zum Eisberge-Gucken einplanen sollte.

Donnerstag 17. Juli Jökulsarlon

Am Morgen sehen die schwimmenden Eisberge wieder ganz anders aus, so dass es fast Mittag wird, bis ich die rauchende Kamera aus der Hand legen kann, und weiterziehe nach Höfn. Jetzt habe ich mir aber eine ausgiebige Kaffeepause verdient, schliesslich habe ich gestern noch weit in die Nacht hinein CD's gebrannt. Hinter Höfn sind die grossen Sanderebenen zu Ende. Die Berge werden steiler und stehen Direkt am Meer. Gleich die erste starke Steigung wird seit ein paar Jahren mit einem Tunnel umgangen. Das Reich der Ostfjorde beginnt.

Freitag 18. Juli Djupivogur

Nach einem wunder- schönen Abend in Djupivogur ist wieder ein Regen und Wolkentag fällig, was aber nicht heisst, dass man die Sonne nie sieht. Die Strasse windet sich nun dem Meer entlang durch die vielen Fjorde im Südosten Islands. Wasserfälle stürzen oft in bis zu 10 Kaskaden die Felsen hinunter. Nebelfetzen hängen an den Bergen und abwechseln blickt die Sonne kurz durch, oder ein Regenschauer geht nieder.

Samstag 19. Juli Breidalsvik

Die Ostfjorde sind sehr abwechsungs- reich, werden aber von vielen Islandreisenden nicht besucht, da sie nicht an der Ringstrasse liegen. Die zusätzlichen Kilometer lohnen sich aber alleweil, denn hier kann man einen kleinen Vorgeschmack auf die Westfjorde bekommen. Die Ostfjorde sind zwar nicht so gross und so Zahlreich wie das grosse Original im Westen, aber ein gutes Training für ein andermal. Die Strasse führt dem Meer entlang und bietet immer wieder neue Einblicke auf die spitzigen Berge und dann wieder sanfte Täler. Dazu so ein Prachtwetter mit strahlend blauem Himmel und tiefblauer See. Bei Reydarfjördur ein riesiger Fabrikkomplex mit der 1100m langen Halle der neuen Aluminiumfabrik. Ein starker Kontrast in der sonst meist unberührten Natur, aber man muss den Isländern auch ihre Industrie zugestehen, denn von Luft und Natur alleine können sie nicht leben. Auch die Fischfabriken sind meist ja nicht gerade eine Augenweide. Den schönsten der Ostfjorde habe ich mir bis zum Schluss aufgespart. Der Mjoifjördur wird wegen der steilen Strasse nur wenig besucht. Die einzige Ortschaft hat mit Abwanderung zu känpfen, leben doch nur noch 32 Leute hier. Die Strasse führ über einen fast 600m hohen Pass und ein schöner Wasserfall plätschert in unzähligen Kaskaden Richtung Meer. Eine schmale Schotterstrasse führt zum Leuchtturm Dalatangi, den ich am Donnerstag von der Fähre aus wieder sehen werde.

Sonntag 20. Juli Mjoifjördur

Im Schulhaus von Mjoifjördur gibts eine kleine Unter- kunft. So kann ich im Ort bleiben und am Morgen den Wasserfall im Richtigen Licht nochmal betrachten. Für heute Nachmittag habe ich mir den Hengifoss hoch über dem See Lögurinn vorgenommen. Gleich unten bei der Strasse beginnt ein Wanderweg zu diesem drittgrössten Wasserfall Islands. Ueber eine Felswand mit markanten roten Schichten fällt das Wasser über 100m in die Schlucht. Weiter unten gibt's einen Wasserfall, der dem Svartivoss mit seinen Basaltsäulen ernsthaft Konkurenz macht.

Montag 21. Juli Egilstadir

Da wieder eine Wolkenschicht über ganz Island liegt, beschliesse ich Josef im Norden nochmals zu besuchen. Während sich in der Gegend von Egilstadir die Wolken schon frühmorgens stauen, gibt's weiter im Norden bis Mittags noch ein paar Sonnenstrahlen. Abends dann ist auch der Regen da und die Farmer versuchen noch schnell so viele Heuballen wie möglich ins Trockene zu bringen. Ich sitze aber gemütlich im Trockenen und schaue zu was draussen so abgeht.

Dienstag 22. Juli Thorshöfn

Heute soll es bereits am Nachmittag wieder trocken werden. Erst mal ist aber eine Fahrt bei Regen und Nebel über die Oexafjardar- heidi geplant, denn hier irgendwo soll Josef stecken. Josef im kleinsten Camper Islands, einem Suzuki Jepp, hat aber bereits das Ende des Passes erreicht und sein Lager an der Jökulsa aufgeschlagen. Hier treffe ich dann mit ihm zusammen, und schon bald nachdem wir Fotos und Neuigkeiten betrachtet haben, erscheint auch schon die Sonne. Weiter geht's dann nach Myvatn, wo sich Abends auch noch die letzten Wolken verziehen und ich nochmals einen Prachtsabend erleben darf. Mit einem Freibad kurz vor Mitternacht beschliesse ich den Tag.

Mittwoch 23. Juli Myvatn

Ich nehme Abschied vom Mückensee. Schaue zu wie überall heisser Dampf aus der Erde strömt. Die Schlamm- töpfe blubbern friedlich vor sich hin. Beim Geothermal- kraftwerk Krafla plätschert das Kühlwasser. Also ist alles in Ordnung und ich kann weiterziehen. Die Ringstrasse führt mich übers Hochland Richtung Fähre. Ich kann es dann aber doch nicht lassen, und mache nochmals einen Abstecher zum neuen Stausee Halslon und bewundere den Damm. Abend's komme ich doch noch in Egilstadir an und schlage ein letztes mal mein Zelt in Island auf.

Donnerstag 24. Juli Egilstadir

Nun ist also der letzte Tag in Island angebrochen. Als ich Morgens um 4 Uhr kurz erwache, bin ich gerade rechtzeitig zum Erleben des Sonnenauf- gangs. In den letzten paar Wochen hatte ich richtiges Wetterglück in Island. Zwar hat es immer wieder ein oder zwei Regentage gegeben. Wind und Wolken und manchmal ein paar Schneeflocken bereicherten das Wettermenu. Es stimmt halt schon, in Island kann man jedes Wetter erleben, und das jeden Tag. Ich habe jeden Tag ohne Ausnahme die Sonne gesehen, wenn auch manchmal nur ein paar Minuten durch ein Wolkenloch. Die Zeit in Island wird mir unvergesslich sein und ich werde sicher wieder mal kommen. Jetzt geht's noch über den Pass nach Seydisfjördur, wo ich mich bei Kaffee und Kuchen für das 2-stündige Verladeprozedere stärken werde.

Do 24. - So 27. Juli Heimreise

Um 16 Uhr fährt die Fähre via Färoer-Inseln nach Dänemark. Heute Abend werde ich noch ein Glas Wein trinken und auf Josef anstossen, den grössten Island Fan den ich kenne. An Deck werde ich dem Leuchtturm von Daltangi zuwinken und für dieses Jahr Abschied von Island nehmen. Am Samstag um 18 Uhr komme ich in Hanstholm an, so Gott und Smyril-Line will. Rund 1500 km Heimreise durch Dänemark und Deutschland kommen noch unter die Räder und dann heisst es wieder Brötchen verdienen, damit ich bald wieder in den Norden Reisen kann.

Remigi Odermatt www.bilderreise.ch

1. Teil - Der Norden
2. Teil - Westfjorde
3. Teil - Der Westen
4. Teil - Im Süden

9.7.08

Island Sommer 2008 (3) Der Westen

1. Teil - Der Norden
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3. Teil - Der Westen
4. Teil - Im Süden

Mittwoch 9. Juli Olafsfjördur

Seit gestern bin ich jetzt auf der Halbinsel Snaefelsness und damit habe ich die West- fjorde hinter mir gelassen. Die weisse Schneekuppe des Snaefels- jökull habe ich natürlich auch in der Nacht vor meinem Zelt gehabt. Jetzt Anfangs Juli spürt man bereits, wie die Tage kürzer werden. Die Sonne geht schon um Mitternacht unter und kommt erst um 3 Uhr wieder. Am Vormittag bilden sich ein wenig Nebel, dem ich aber in höhere Regionen entfliehe. Den ganzen Tag auf der Weiterreise nach Borgarnes sehe ich noch einige Mal zurück zum Majestätischen Snaefelsjökull. Immer wieder durchquere ich Lavafelder und gehe abends natürlich zum Wasserfall der aus der Lava hervorquillt, zum Hraunfossar.

Donnerstag 10. Juli Hraunfossar

Ein Lavafeld, und überall quillt Wasser hervor, so muss man sich den Hraunfossar vorstellen. Es hat viele erloschene Vulkane in Westsisland, und immer wieder sieht man einen Lavastrom, der sich weit ins fruchtbare Land hinein gefressen hat. Hier in der Gegend um Borgarnes hat es viel fruchtbares Landwirtschaftsland. Wenn man gegen Reykiavik weiter fährt, gibt es einen Tunnel unter der Walfjord, aber es lohnt sich den weiteren Weg rundherum zu nehmen, denn hier gibt es eine wunderschöne Landschaft zu bestaunen und den höchsten Wasserfall Islands. Der Glymur stürzt 200m in eine enge Schlucht. Nach ca. 3km Wandern kommt man zum Wasserfall. Weiter gehts ins Naturschutzgebiet von Thingvellir, wo das erste Parlament Europas entstand. An einem kleinen Wasserfall bei Geysir finde ich dann einen schönen Zeltplatz.

Freitag 11. Juli Geysir

Der berühmte Geysir von Island ist seit einigen Jahren nicht mehr in Betrieb. Auch Naturwunder gehen mal in Pension. Zum Glück gibt es gleich nebenan eine neue Springquelle, den Stokkur, das Butterfass, der zudem in jugendlichem Uebermut viel zuver- lässiger ist und so alle 4 Minuten eine bis zu 30m hohe Wasser- fontaine zum Himmel schickt. Nur wenige km weiter stürzt sich der riesige Gullfoss in eine Schlucht. Hier sind wir im Herzen des Isländischen Tourismus, deshalb werden auch im Minutentakt Carladungen von Touristen angekarrt. Da ich vor dem grossen Ansturm hier bin, kann ich mir alles in Ruhe ansehen. Gegen Abend fahre ich noch zum Seljalandsfoss, um ihn im Abendlicht anzusehen, aber leider sind die Wolken diesmal schneller dort.

Samstag 12. Juli Seljalandsfoss

Diesmal hat der Wetterbericht voll in's Schwarze getroffen, das verregnete Wochenende ist da. Macht aber nichts, denn heute ist ein Besuch bei Margrit angesagt. Seit vielen Jahren ist die ausgewanderte Schweizerin nun in Island heimisch und freut sich immer wieder über Besuch aus der Schweiz. In Selfoss war diesen Frühling ein starkes Erdbeben und hat gut 30 Häuser so stark beschädigt, dass sie nicht mehr bewohnbar sind. Auch eine kleine Brücke musste dranglauben. Am Holzhaus von Margrit entstand zum Glück kein Schaden, aber bei Nachbarn wurde der Fernseher enige Meter durchs Haus geschleudert und der Kühlschrank stand plötzlich mitten im Raum. Nun besichtige ich das Geothermalkraftwerk bei Nesjavellir. Hier wird die Heisse Erde Islands genutzt, um Strom und Warmwasser für Reykjavik zu erzeugen. Bei Regen und Sturm fahre ich dann den Strom und Waserleitungen entlang durch die Berge nach Reykjavik. Reykjavik ist im Sommer total ausgebucht und man bekommt fast kein Zimmer. Deshalb versuche ich's ausserhalb. Abends kann ich am Walfjord dann doch noch ein paar Sonnenstrahlen erhaschen.

Sonntag 13. Juli Walfjord

Das heutige Islandwetter lädt ein zu einer ausgiebigen Kaffeehaus und Museumstour durch Reykjavik. Auch habe ich wieder mal Zeit, ein paar Karten zu schreiben. Im Perlan, auf den Heisswassertanks Rejkjaviks, sitze ich gemütlich im Cafe und schaue den Regentropfen zu wie sie am Fenster abperlen. Noch ein wenig das Internet aktualisieren und dann geht's in's Red-Rock-Cinema zur Vulcano-Show. In eindrücklichen Filmen kann man hier die Vulkanausbrüche der letzten Jahrzehnte sowie die Geburt der Insel Surtsey erleben. Dann stürze ich mich ins Nachtleben Reykjaviks.

Montag 14. Juli Reykjavik

Aufstehen, die Sonne scheint zum Fenster rein. Die blauen Flecken am Himmel werden immer grösser. Nochmals eine kurze Tour durch Reykjavik und dann Aufbruch in den Süden. Doch leider werden die Wolken wieder dicker und erst am Abend am Seljalandsfoss klart es auf.

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3. Teil - Der Westen
4. Teil - Im Süden

1.7.08

Island Sommer 2008 (2) Westfjorde

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3. Teil - Der Westen
4. Teil - Im Süden

Montag 30. Juni

Von Bru geht es erst mal Nordwärts Richtung Holmavik. Schon bald lasse ich die Wolken hinter mir zurück und habe dann für eine Stunde eitel Sonnen- schein. Mit an die Sonne liegen ist allerdings nichts, denn das sanfte Lüftchen hat etwa die Stärke eines Föhnsturms und die Temperatur einer Bise. Noch ca. 70 km Schotterstrasse liegen vor mir, bis ich das Hotel Dupavik erreiche. Die Wolken haben sich wieder alle versammelt und verbreiten eine gespenstische Stimmung über der ehemaligen Heringsfabrik. Hier fühlt man sich fast am Ende der Welt, was aber nicht stimmt, denn selbst hier gibt es einen Internet-Anschluss.

Dienstag 1. Juli Dupavik

Morgens um 3 Uhr schafft es die Sonne doch noch, ein paar Strahlen in diese verlassene Bucht zu werfen. Weitere 40 km, und ich bin beim Thermalbad Krosnes. Direkt am Meer, mitten in der Natur, liegt das Schwimmbecken. Heute ist es ziemlich uberlaufen, denn es sind schon zwei Leute da. Ich stärke mich im warmen Pool für die Rückfahrt zur Hauptstrasse. Leider zeigt sich die Sonne heute nicht mehr auf der Weiterreise nach Reykjanes. www.djupavik.is

Mittwoch 2. Juli Reykjanes

Viele Kurven und Fjorde liegen vor mir bis in die Hauptstadt der Westfjorde. Die Strasse schlängelt sich den Bergen entlang durch die Fjorde. Scheinbar endlos ist der Weg nach Isafjördur. Die Isländer sind aber eifrig daran, die Strassen auszubauen. So wir über einen Fjord ein Damm und eine Brücke gebaut und so einige Kilometer Weg eingespart. Am Morgen Regnet es noch, aber dann um die Mittagszeit kommt die Sonne doch noch ein wenig hinter den Wolken hervor. Abends ist wieder trüb und regnerisch. Das Wetter is island ist halt launisch. Hier gibt es jedes Wetter, jeden Tag. Nur etwas ist noch unzuverlässiger als das Wetter, der Wetterbericht.

Donnerstag 3. Juli Isafjördur

Kurz nach 11 Uhr straft mich die Sonne Lügen. Der Wetterbericht stimmt, die Sonne scheint. Ich fahre also einige km zurück zu einem schönen Aussichtspunkt und geniesse das Wechsel- spiel von Wolken und Sonne. Von Minute zu Minute erscheinen die Berge in neuem Licht. Beim Leuchturm hat man einen guten Blick auf Isafördur und die nördlichen Berge. Ein Abstecher durch den Tunnel mit Abzweigung ins schöne Tal von Sudeyri ist der nächste Ausflug. Als Dessert gibt's noch gegen Abend eine Fahrt zur Radarstation hoch über Bolungarvik inklusive wunderbarem Ausblick auf Berge und Fjorde. Abends beim Schreiben dieses Blog hat das Wetter übrigens noch etwa 4 mal zwischen Regen und Sonne gewechselt.

Freitag 4. Juli Isafjördur

Es gibt noch viel zu ent- decken in den Westfjorden, zumal das Wetter wieder wunderbar ist. Diesmal gehts mit dem Schiff nach Hesteyri. Diese Siedlung im Norden wurde Mitte des 20. Jahrhunderts aufgegeben. Die alten Häuser werden nur noch als Sommerhäuser genutzt. Deshalb hat die Natur das Gebiet zurückerobert. Meterhoch stehen die Blumen auf den ehemaligen Heuwiesen. Gleich nebenan ist der Campingplatz.

Samstag 5. Juli Hesteyri

Die Nacht war regnerisch und neblig. Ein feiner Lachs zum Frühstück bringt mich schnell wieder auf die Beine. Am Mittag kommt wieder die Sonne. Mit dem Schiff fahren wir zurück nach Isafjördur. Um 13 Uhr gehts dann weiter durch die Fjorde. Am Meer schleichen Nebelfetzen entlang, aber ober herrscht Sonnenschein. Das Wechselspiel von Sonne und Nebel gibt der Landschaft etwas Mythisches. Bei strahlendem Sonnenschein erreiche ich den Dinjandi-Wasserfall, wo ich meine Zelte für diese Nacht aufschlage. Genauer gesagt habe ich nur eins, und das befestige ich mit Heringen.

Sonntag 6. Juli Dinjandi

Nebel am Meer wie gehabt, aber immer wieder drückt die Sonne durch. Der westlichste Punkt von Island und auch von ganz Europa zieht mich an. Beim Leuchturm von Latrabjarg sind die Papageitaucher ganz zahm, man kann bis auf einen Meter an sie heran. Tausende von verschiedenen Vögeln besiedeln diesen gigantischen Vogelfelsen. Bei klarer Sicht könnte man bis Grönland hinübersehen und schauen ob grad ein Eisbär auf einer Eisscholle angeschwommen kommt.

Montag 7. Juli Latrabjarg

Nochmal nach den Papagei- tauchern schauen, dann gehts weiter. Auf der anderen Seite der Klippe bei Raudisandur herrscht schönes Wetter und man kann in der Ferne den Snefelsjökull sehen. Entlang der unzähligen Buchten des Breida- fjördur fahre ich zurück nach Osten. Natürlich gibts unterwegs noch ein Bad in einem herrlichen Natur-Thermalbad.

Dienstag 8. Juli Djupidalur

In einer schönen Bucht habe ich die Nacht verbracht und bin bis nach 22 Uhr an der Sonne gelegen. Weiter gehts den Breidafjördur entlang dann wieder westwärts aus die Halbinsel Snefelness. Die Nebel haben sich still und leise davongemacht und wieder mal herrscht ein Prachtswetter. Von weitem grüsst immer wieder der Snefelsjökull und bis am Abend habe ich ihn dann erreicht und von allen Seiten her abgelichtet.

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6.6.08

Island Sommer 2008 (1) Der Norden



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Freitag 6.Juni. Ennetmoos

Auf gehts zum neuen Island Abenteuer. Fast alles ist gepackt und die Fähre bereits seit Monaten gebucht. Die Berge sind Nebel- verhangen und beim Einladen des Elektro- velos von Klaus regnet es. Anni steht am Fenster und schüttelt den Kopf, als wir das Velo zerlegen und ins kleine Auto stopfen. Guten Mutes machen wir uns auf den Weg, Klaus auf die Velotour in Friesland und ich nach Island. Kaum haben wir die Schweiz verlassen, wird das Wetter immer besser und ab Mittag scheint die Sonne. Dank einigen Staus geniessen wir die Landschaft abseits der Autobahn und kommen daher erst um 11Uhr Nachts nach Elmshorn, wo wir dank GPS auf anhieb ein Zimmer finden.

Samstag 7.Juni. Elmshorn (D)

Klaus und ich gehen nun getrennte Wege. Während Klaus Friesland mit dem Eletrovelo erkundet, fahre ich bei strahlendem Sonnenschein quer durch Dänemark nach Hanstholm, wo mich die Fähre nach Island erwartet. Obwohl es noch nicht Saison ist, sind bereits viele nach Norden unterwegs. Pünktlich um 17 Uhr stechen wir in See. Bei wolkenlosem Himmel geniesse ich die Sonne auf Deck und werde wohl bereits mit einem Sonnenbrand in Island ankommen.

Sonntag 8.Juni Bergen (N)

Unsere Fähre, die Norröna, hat noch immer Frühlings- fahrplan. Deshalb laufen wir am Morgen die Hansestadt Bergen an. Eine Stunde Aufenthalt reicht leider nicht für einen Landgang. Bergen als angeblich regenreichste Stadt macht heute ihrem Namen keine Ehre, von Regen keine Spur. Zwischen den kleinen Schären Inseln durch schlängeln wir uns Richtung offenes Meer. Heute schippern wir an den Shetland Inseln vorbei nach Färoer.

Montag 9.Juni Torshavn (FO)

Früh um Sechs kommen wir in Torshavn an. Da die Smyiril Line wohl den Titel der inkopetentesten Fährgesellschaft anstrebt, veranstaltet sie wie jedes Mal beim Ein- und Ausladen ein Riesenchaos. Einige Fahrzeuge mit Anhänger wurden auf der Einfahrt geparkt, so dass erst die Anhänger mühsam gewendet werden müssen, bevor die ersten Autos rausfahren können. So ist es viertel vor Acht, als ich endlich das Tageslicht erblicke und losfahren kann. Auf den Färöer Inseln herscht das Wetter, das hier üblich ist, sprich Nebel und Nieselregen. Trotzdem fahre ich in den Norden nach Eidy und Giov. Ganz kurz blickt die Sonne durch, so dass ich doch noch ein paar Blicke auf die wunderbare Landschaft werfen kann. Das gleiche Puff beim Einchecken, und los gehts nach Island. Zwischen Regenschleiern, Nebelfetzen und wenigen Sonnenstrahlen sehe ich Färöer hinter mir entschwinden und eine wilde Nacht auf dem Meer erwartet mich.

Dienstag 10. Juni Seydisfjördur (IS)

Schon lange vor der Ankunft sehe ich die steilen Felsen der Ostfjorde aus dem Meer ragen. Schneefelder grüssen mich unter Nebelfetzen. Die Ankunft mit dem Schiff in Island ist immer noch ein grosses Erlebnis. Da das Schiff zu früh angekommen ist, wüssen wir über 3 Stunden warten bis wir aussteigen können. Jetzt gehts endgültig los. Natürlich muss uch noch kurz am Gufufoss anhalten, bevor ich in Egilstadir posten gehe und E-Mail SMS und Blog pflege. Die Sonne schaut auch noch kurz vorbei und jetzt suche ich mir ein schönes Nachtquartier.

Mittwoch 11. Juni Eidar

Ein bisschen kühl und windig, so um die 6 Grad, typisches Islandwetter halt. Zelt zusammen- packen und ab Richtung Norden. Ich habe ein winziges Fleckchen Blau am Himmel entdeckt. Tatsächlich wird es immer besser und bald sehe ich die Halbinsel Langanes im Sonnenschein vor mir. Bei tiefblauem Himmel fahre ich über die Holperpiste hinaus bis zum Leuchtturm. Heute gehört die ganze Halbinsel mir aleine, nicht ganz, denn es hat noch zehntausend brütende Vögel auf den Vogelfelsen. Abends mache ich den ersten Versuch, die Mitternachtssonne zu Fotografieren, aber kurz nach Mitternacht schiebt sich eine Wolkenwand vor die Sonne.

Donnerstag 12. Juni Langanes

Nach dem wunderbaren Sonnentag gestern ist wieder Islandwetter. Heute will ich versuchen Josef zu treffen. Er ist der grösste Islandfan den ich kenne und immer im Sommer auf Island anzutreffen. Im Hotel in Raufarhöfn sagt man mir, er sei in den Bergen. Also erst mal ein SMS absenden und schon läutet das Telefon. An einem kleinen See abseits der Strasse hat sich Josef gemütlich eingerichtet. Bei Kaffee und Kuchen lassen wir alte Zeiten wieder aufleben.

Freitag 13. Juni Raufahrhöfn

Oh Wunder, es ist warm und wolkenlos. Bei diesem strahlenden Wetter mache ich mich bald auf den Weg und umrunde den nördlichsten Zipfel Islands. Der mächtige Dettifoss zieht mich an. Die tosenden Gletscherwasser in der mächtigen Schlucht sind ein imposanter Anblick. Von ferne grüsst der Herdubreid, einer der schönsten Berge von Island. Seine gleichmässige Form mit der Majestätischen Schneehaube ist einzigartig und nicht allzu oft sichtbar. Noch trennen mich aber etliche Kilometer Wellblechpiste von der Ringstrasse. Alle Hochlandpisten sind noch geschlossen, also komme ich nicht mehr näher ran.

Samstag 14. Juni Egilstadir

An einem Bach mit Sicht auf die Bergkette habe ich ein wunderbares Nachtlager gehabt. Heute will ich den neuen Stausee in den Bergen Besichtigen. Durch die einzigen Wälder Islands entlang des Lögurin Sees und dann über weite Hochebenen führt eine gute Strasse zum Stausee Halslon. Im Tal herrscht üppiger Frühling, auch wenn erst der Löwenzahn blüht, doch in höheren Regionen gibts noch kein Grün. Der fast 200m hohe aufgeschüttete Damm hält die Gletscherwasser des Vatnajökull zurück, um dann das Wasser durch ein riesiges Tunnelsystem auf 6 Torbinen zu leiten. Unweit von Egilstadir kommt das Wasser dann wieder an die Oberfläche und färbt den früher blauen Lögurin grau ein. Auf der Rückreise nach Egilstadir muss ich eine kilometerlange Baustelle mit Schotterpiste bewältigen, und da passierts, ein Reifen wird aufgeschlitzt. Es ist Samstagabend und so werde ich wohl eine längere Pause in Egilstadir einlegen. Abends bei Kaffee und "Guetsli" frage ich mich, was wohl der Grund für die Reiffenpanne ist. Als ich die isländischen Schockoriegel anbeisse weiss ich warum, aller Gummi steckt in diesem Riegel statt im Pneu.

Sonntag 15. Juni Egilstadir

Heute ist der 10. Tag meiner Reise und daher sicher eine Pause angesagt. Lange schlafen und dann schauen wo es den besten Kaffee und Kuchen gibt.




Montag 16. Juni Egilstadir

Am Montag wird wieder in die Hände gespuckt, vier neue isländische Pneu montiert und ab über Pass und Schotter- strasse nach Borgarfjördur. Leider zeigt sich heute das Wetter mehr von der isländischen Seite. Nieselregen und Nebelfetzen werden von einem kräftigen Wind über die Berge gefegt. Nur gut hat mein Auto eine eingebaute Kaffeemaschine, so kann ich gemütlich im trockenen sitzen und den Wetterkapriolen zuschauen. Auch bei Wind und Wetter ist Island eindrücklich, und wenn die Nebelfetzen aufreissen, gibt es überraschende Ausblicke. Mein heutiges Ziel ist der Schwarzwald. Ein wenig Abseits der Ringstrasse gibt es in einem kleinen Wald das Hotel Svartiskogur.

Dienstag 17. Juni Svartiskogur

Heute ist der Isländische Nationalfeier- tag. Im Svartiskogur spürt man allerdings nichts davon. Nicht mal eine Island-Flagge ist gehisst. Am Frühstücks- tisch wird fast überall schweizerdeutsch gesprochen, nur zwei Holländer sind auch noch da. Das Svartiskogur als Geheimtipp wird jetzt auch von Reisebüros als Teil der Mietwagenrundreise angeboten. Am Morgen Nieselt es noch leicht, aber als die Sonne teilweise durchdrückt, beschliesse ich den Umweg über die Hellisheidi zu nehmen. Dieser Pass bietet einen wunderbaren Ausblick über Flussmündung und Strand. Bis ich dann oben bin, hat das Wetter wieder gewechselt und Nebel und Schneeflocken kämpfen bei 0.5° um die Vorherrschaft. Aber immer wieder reissen die Wolken auf und machen den Sonnenstrahlen Platz, die eine karge aber schöne Landschaft beleuchten. Bald künden Lavafelder neben der Strasse die Nähe von Myvatn an, einem aktiven Vulkangebiet. Heute hat's am Mückensee aber keine Mücken. Sie können wohl nicht schnell genug fliegen.

Mittwoch 18. Juni Myvatn

Kaltes und windiges Wetter herrscht hier oben am Mückensee. Unmittelbar am See finde ich ein schönes Zimmer mit Ausblick. Hier im Trockenen kann ich beobachten wie die Wolken vorbeiziehen und ab und zu auch mal eine Schneeflocke fallen lassen. Gegen Mittag kommen dann die ersten blauen Flecken zum Vorschein. Ich erkunde die Lavalandschaft rund um den See. In Island gibt es jedes Wetter, jeden Tag. So auch heute. Sonne und Nieselregen wechseln sich ab. Auf der Fahrt nach Reykjalhid habe ich die Auswahl, durch die Sonne oder durch den Regen zu fahren. Ich entscheide mich für den Regen und werde mit einer schönen Aussicht auf die Schönwetterseite des Mückensees belohnt. In der Nähe liegt das Thermalgebiet Krafla. Hier wird schon seit 40 Jahren aus heissem Dampf Strom erzeugt. Allerdings ist dieser Schwefeldampf sehr aggressiv, so dass die Turbinen in den Anfangsjahren mehrmals zerstört wurden. Im Gegensatz zu den heissen Dämpfen im Erdinnern weht an der Oberfläche ein ziemlich kühles Lüftchen, sprich Schneesturm. Ich kehre also gerne in die Wärme zurück und bringe am Fensterplatz meine Fotos ins Internet. www.bilderreise.ch

Donnerstag 19. Juni Myvatn

Auch heute ist kühles Wetter um die 2° angesagt. Genau das Richtige für ein Bad im Freien. Im Naturebath Myvatn geniesse ich das heisse Thermalwasser und fahre dann weiter Richtung Husavik. Hier am Mückensee ist es kalt und regnerisch, aber bereits kurz nach Husavik zeigt sich die Sonne wieder. In einer ehemaligen Schule beziehe ich Nachtquartier.

Freitag 20. Juni Asbyrgi

Durch die Öxarfjardar- heidi führt mich die Piste durch das einsame Hinterland wieder nach Raufahrhöfn. Durch die Melrakkasletta geht es zurück nach Skulagardur und ich nehme Abschied vom Nördlichsten Zipfel Islands. Abends wird es immer sonniger und ich muss unbedingt noch mal raus. In Asbyrgy geniesse ich einen wunderbaren Sommerabend. Noch um 23 Uhr bescheint die Sonne die Felsen und sie spiegeln sich im kleinen See. Um Mitternacht geniesse ich die Sonne auf den Klippen.

Samstag 21. Juni Asbyrgi

Ein wunderbarer Morgen lockt mich in den Nationalpark und animiert zu einer Wanderung rund um die Echofelsen. In der gewaltigen Schlucht der Jökulsa a Föllum sind aus Lava und durch Erosion imposante Kunstwerke der Natur entstanden. Am Mittag bilden sich im Landesinnern wieder Wolken, aber die Küste bleibt sonnig. An der Halbinsel Tjörnes grüssen die schneebedeckten Berge über die Bucht bei Husavik. Nochmals einen kleinen Abstecher an den Myvatn. Abends grüsst die Sonne bei bedecktem Himmel durch einen schmalen Spalt zwischen 23 und 24 Uhr den Mückensee und ich schaue mit dem Hofhund den friedlichen Enten zu. Nur manchmal ein Platschen und Auffliegen der Enten, wenn der Jagdtrieb beim Hund kurz aufflammt.

Sonntag 22. Juni Myvatn

Heute verlasse ich das Gebiet des Mückensees und fahre weiter Richtung Akureyri. Im schönsten Sonnenschein bewundere ich den Godafoss. Und einen Hügel weiter grüsst das Nordmeer. Im Ladesinnern hat es eine Wolkendecke, aber im Norden scheint die Sonne. Das alte Gehöft Laufas mit seinen Torfhäusern fasziniert mich immer wieder. Über einen Pass will ich ganz nach Norden vorstossen, muss aber kurz vor dem Ziel wegen einem Bach mit zu viel Wasser umkehren, denn Baden in Island ist zwar angesagt, aber ohne Auto. Ich beschliesse das schöne Wetter im Norden auszunutzen und fahre rund um den Fjord nach Siglufjördur, um die Mitternachtssonne zu fotografieren. Gleich vor dem Tunnel installiere ich mich auf einer Klippe und richte alle Rohre gen Norden.

Montag 23. Juni Siglufjördur

Das Ausharren hat sich gelohnt. Kurz nach 1 Uhr erreicht die Sonne ihren tiefsten Punkt und ich schiesse Fotos was die Kamera her gibt. Die vielen leeren Patronenhülsen weiter unten zeugen davon, dass hier nicht nur auf die Sonne geschossen wird, sondern wohl auch der eine oder andere Vogel dran glauben muss. Herrlich ist es hier oben im hohen Norden, wenn die Sonne nicht untergeht. Ich bin zwar noch etliche Kilometer vom Polarkreis entfernt, aber dank der Höhe von über 100m kann man die Mitternachtssonne trotzdem sehen. Die kleine Insel Hrisey ist heute mein Ziel. Mit einer Fähre ist man in einer Viertelstunde auf der Insel. Hier hat sich aufgrund der abgeschiedenen Lage eine eigene Vogel und Pflanzenwelt gebildet. Auch das kleine schmucke Dorf ist sehr schön, aber ziemlich Verschlafen.

Dienstag 24. Juni Dalvik

Heute gehe ich es ein wenig gemütlicher an, denn schliesslich habe ich gestern eine lange Nacht gehabt. Auf nach Akureyri und ein wenig Dorfbummel und auch den Blog wieder in Schuss halten.

Mittwoch 25. Juni Dalvik

Ich bin schon ziemlich im Norden, aber mit dem Schiff geht's noch ein wenig nördlicher. Grimsey am Polarkreis lockt mich. Nach gut 3 Stunden Fahrt komme ich auf dieser Insel mit wenig Bewohnern aber vielen Vögeln an. Einige der Vögel haben aber einen Vogel, denn in Kamikaze Manier greifen sie im Sturzflug an. Viel friedlicher sind da die Papageitaucher, die das oberste Stockwerk der Klippen bewohnen. Im Süden kann man die Berge von Islands Nordküste im Sonnenlicht sehen. Auch heute kann ich wieder einen gemütichen Abend auf einer einsamen Farm erleben. Mit einem isländischen Börsenheini und zwei Deutschen schauen wir meine Bilder an. Mit Sonnenschein bis nach Mitternacht und einem Bad im Hot Pot beschliesse ich den Tag.

Donnerstag 26. Juni Dalvik

Ich nehme Abschied von Akureyri und fahre weiter auf die Halbinsel Skagi. Vorbei an verlassenen Bauernhöfen und einem schönen Wasserfall fahre ich an vielen Buchten entlang an den nördlichsten Zipfel. Da es wieder fast wolkenlos ist, will ich nochmals versuchen die Mitternachtssonne zu sehen. Ca. um 01:20 erreicht die Sonne hier ihre tiefste Stelle. Leider schiebt sich um 00:30 eine Wolkenbank vom meine Linsen, sonst wäre das wieder eine super Fotoserie geworden. Beim Leuchtturm von Kalfshamarsvik schlage ich mein Zelt auf.

Freitag 27. Juni Skagi

Die Gegend von Blönduas ist bekannt für ihre grossen Bauernhöfe. Viel Schafzucht wird hier betrieben, aber auch Pferdefarmen und Milchwirtschaft gibts hier. Zuerst besuche ich aber noch Hvitsekur, die imposante Felsformation im Hunafjördur. Gegen Abend schiebt sich eine grosse Wolkenbank von Norden her aufs Festland. So suche ich mir ein Quartier in der Schule von Hunavellir. Im Klassenzimmer 2 richte ich mich ein. Dieses Wochenende ist auch eine Hochzeitsgesellschaft hier und so gibt es ziemlich viel Betrieb. Viele stellen bei Wind und Regen ihre Zelte auf und ich bin froh im Trockenen zu sein.

Samstag 28. Juni Blönduos

In der Nacht hat es weit herunter geschneit. Aber um Mittag reissen die Wolken wieder auf. Auf der letzten Farm vor der Kjöur Route besuche ich eine Deutsche, die seit 3 Jahren hier lebt und auf verschieden Farmen arbeitet. Nachmittags mache ich einen Abstecher nach Saudarkrokur. Bei viel Wind und Sonnenschein geniesse ich Berge und Meer.

Sonntag 29. Juni Hvammstangi

Regentag in einem kleinen Fischerdorf. Karten schreiben und Kaffee trinken.

Montag 30. Juni Hvammstangi

Heute gehe ich in Borgarnes die Post abholen und dann ab in die Westfjorde.

1. Teil - Der Norden
2. Teil - Westfjorde
3. Teil - Der Westen
4. Teil - Im Süden