1.7.08

Island Sommer 2008 (2) Westfjorde

1. Teil - Der Norden
2. Teil - Westfjorde
3. Teil - Der Westen
4. Teil - Im Süden

Montag 30. Juni

Von Bru geht es erst mal Nordwärts Richtung Holmavik. Schon bald lasse ich die Wolken hinter mir zurück und habe dann für eine Stunde eitel Sonnen- schein. Mit an die Sonne liegen ist allerdings nichts, denn das sanfte Lüftchen hat etwa die Stärke eines Föhnsturms und die Temperatur einer Bise. Noch ca. 70 km Schotterstrasse liegen vor mir, bis ich das Hotel Dupavik erreiche. Die Wolken haben sich wieder alle versammelt und verbreiten eine gespenstische Stimmung über der ehemaligen Heringsfabrik. Hier fühlt man sich fast am Ende der Welt, was aber nicht stimmt, denn selbst hier gibt es einen Internet-Anschluss.

Dienstag 1. Juli Dupavik

Morgens um 3 Uhr schafft es die Sonne doch noch, ein paar Strahlen in diese verlassene Bucht zu werfen. Weitere 40 km, und ich bin beim Thermalbad Krosnes. Direkt am Meer, mitten in der Natur, liegt das Schwimmbecken. Heute ist es ziemlich uberlaufen, denn es sind schon zwei Leute da. Ich stärke mich im warmen Pool für die Rückfahrt zur Hauptstrasse. Leider zeigt sich die Sonne heute nicht mehr auf der Weiterreise nach Reykjanes. www.djupavik.is

Mittwoch 2. Juli Reykjanes

Viele Kurven und Fjorde liegen vor mir bis in die Hauptstadt der Westfjorde. Die Strasse schlängelt sich den Bergen entlang durch die Fjorde. Scheinbar endlos ist der Weg nach Isafjördur. Die Isländer sind aber eifrig daran, die Strassen auszubauen. So wir über einen Fjord ein Damm und eine Brücke gebaut und so einige Kilometer Weg eingespart. Am Morgen Regnet es noch, aber dann um die Mittagszeit kommt die Sonne doch noch ein wenig hinter den Wolken hervor. Abends ist wieder trüb und regnerisch. Das Wetter is island ist halt launisch. Hier gibt es jedes Wetter, jeden Tag. Nur etwas ist noch unzuverlässiger als das Wetter, der Wetterbericht.

Donnerstag 3. Juli Isafjördur

Kurz nach 11 Uhr straft mich die Sonne Lügen. Der Wetterbericht stimmt, die Sonne scheint. Ich fahre also einige km zurück zu einem schönen Aussichtspunkt und geniesse das Wechsel- spiel von Wolken und Sonne. Von Minute zu Minute erscheinen die Berge in neuem Licht. Beim Leuchturm hat man einen guten Blick auf Isafördur und die nördlichen Berge. Ein Abstecher durch den Tunnel mit Abzweigung ins schöne Tal von Sudeyri ist der nächste Ausflug. Als Dessert gibt's noch gegen Abend eine Fahrt zur Radarstation hoch über Bolungarvik inklusive wunderbarem Ausblick auf Berge und Fjorde. Abends beim Schreiben dieses Blog hat das Wetter übrigens noch etwa 4 mal zwischen Regen und Sonne gewechselt.

Freitag 4. Juli Isafjördur

Es gibt noch viel zu ent- decken in den Westfjorden, zumal das Wetter wieder wunderbar ist. Diesmal gehts mit dem Schiff nach Hesteyri. Diese Siedlung im Norden wurde Mitte des 20. Jahrhunderts aufgegeben. Die alten Häuser werden nur noch als Sommerhäuser genutzt. Deshalb hat die Natur das Gebiet zurückerobert. Meterhoch stehen die Blumen auf den ehemaligen Heuwiesen. Gleich nebenan ist der Campingplatz.

Samstag 5. Juli Hesteyri

Die Nacht war regnerisch und neblig. Ein feiner Lachs zum Frühstück bringt mich schnell wieder auf die Beine. Am Mittag kommt wieder die Sonne. Mit dem Schiff fahren wir zurück nach Isafjördur. Um 13 Uhr gehts dann weiter durch die Fjorde. Am Meer schleichen Nebelfetzen entlang, aber ober herrscht Sonnenschein. Das Wechselspiel von Sonne und Nebel gibt der Landschaft etwas Mythisches. Bei strahlendem Sonnenschein erreiche ich den Dinjandi-Wasserfall, wo ich meine Zelte für diese Nacht aufschlage. Genauer gesagt habe ich nur eins, und das befestige ich mit Heringen.

Sonntag 6. Juli Dinjandi

Nebel am Meer wie gehabt, aber immer wieder drückt die Sonne durch. Der westlichste Punkt von Island und auch von ganz Europa zieht mich an. Beim Leuchturm von Latrabjarg sind die Papageitaucher ganz zahm, man kann bis auf einen Meter an sie heran. Tausende von verschiedenen Vögeln besiedeln diesen gigantischen Vogelfelsen. Bei klarer Sicht könnte man bis Grönland hinübersehen und schauen ob grad ein Eisbär auf einer Eisscholle angeschwommen kommt.

Montag 7. Juli Latrabjarg

Nochmal nach den Papagei- tauchern schauen, dann gehts weiter. Auf der anderen Seite der Klippe bei Raudisandur herrscht schönes Wetter und man kann in der Ferne den Snefelsjökull sehen. Entlang der unzähligen Buchten des Breida- fjördur fahre ich zurück nach Osten. Natürlich gibts unterwegs noch ein Bad in einem herrlichen Natur-Thermalbad.

Dienstag 8. Juli Djupidalur

In einer schönen Bucht habe ich die Nacht verbracht und bin bis nach 22 Uhr an der Sonne gelegen. Weiter gehts den Breidafjördur entlang dann wieder westwärts aus die Halbinsel Snefelness. Die Nebel haben sich still und leise davongemacht und wieder mal herrscht ein Prachtswetter. Von weitem grüsst immer wieder der Snefelsjökull und bis am Abend habe ich ihn dann erreicht und von allen Seiten her abgelichtet.

1. Teil - Der Norden
2. Teil - Westfjorde
3. Teil - Der Westen
4. Teil - Im Süden

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