29.7.19

12. Woche - Westfjorde Nord - Bei den Wickingern

  Sommer in den Westfjorden

Eine sommerliche Reise nach Island und den Westfjorden

15. Mai - September 2019

Woche 12



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Die nördliche Hälfte der Westfjorde ist diemal mein Ziel. Den Süden hab ich ja bereits ausführlich bereist. Nun seh ich mir den Norden an und erlebe auch den Beginn des Herbstes. Gibt's vielleicht auch Heidelbeeren? Auch sportlich guck ich mir an, was die Wickinger so treiben.





Montag 29. Juli 2019

Am Isafjördarjup

Wenn kurvenreich die Strasse,
dann stört das nicht die Schafe
.



Gestern hat's nicht ganz für Sonne gereicht, aber heute ist wieder mal ein prächtiger Morgen.

Morgenstimmung bei Reykjanes
Sonne zum Zmorge an Isafjardarjup
Nun bin ich also wieder mal in den Westfjorden. Langsam spürt man dass es Herbstelet. Neue Herbstblumen blühen und langsam werden die Beeren reif. Und langsam reise ich nun Richtung Isafjördur.

Morgenbad in Heydalur
Fischtreppe für die Lachse
Die ersten Beeren sind reif
Blick über den Isafjardarjup auf die Berge
"Brotsteine"
Seehunde bei Hvitanes
Bei Prächtiger Aussicht mache ich mir ein Mittagessen mit selbstgesammelten Pilzen und islädischer Peperoni. Zum Dessert gibt's frische Beeren ab Staude. Falls sie nicht giftig waren, gehts hier morgen weiter mit dem Blog. Aber ich bin zuversichtlich. Unkraut vergeht nicht.

Blick auf die Insel Vigur
Beerendessert mit Aussicht
An diesem schönen Plätzchen habe ich die Nacht verbracht. Die Sonne scheint und die Wolken verzieren die Berge. Eine wunderbare Aussicht und ein ruhiger Platz hinter einem Kieshaufen, was will man mehr.

Aussich auf den Isafjardarjup und Insel Vigur



Dienstag 30. Juli 2019

In der Hauptstadt der Westfjorde

Ob Regen oder Sonnenschein,
ich lass es mir gemütlich sein
.



Morgenstimmung bei Sudavik
Mit dieser wunderbaren Stimmung bin ich aufgewacht. Die Nacht war aber nicht so ruhig wie angedacht, denn abends um 11 Uhr kam ein Trax und hat ein wenig am Sandhaufen geschaufelt.

Trax - Sudavik
Aussichtspunkt gegenüber Sudavik
Heute gehe ich in die Hauptstadt der Westfjorde. Isafjördur hat gerade mal knapp 2600 Einwohner.

Leuchturm bei Isafjördur, Blick auf die nördlichen Westfjorde
Isafjördur
Blog schreiben an der Tankstelle
Mit Regen am Vormittag bin ich in diesen Tag gestartet. Aber nicht lange dauert es, und die Wolken reissen auf. Das wird doch wieder mal ein Prachtstag. Also nichts wie raus.

Durch den Tunnel in den Süden
Mittagspause am Önundarfjördur
Blick über den Dyrafjördur bei Thingeyri
Lagerhäuschen für Fisch in Sandasker bei Thingeyri
Blick vom Sandafell auf Thingeyri
Napurkirkja und Blick zurück nach Thingeyri
Jetzt geth's in die Berge. Eine weitere Holperstrasse fürht mich über dieSandsheidi nach Saebol an den Önundarfjördur. Hier geniesse ich die Wellen am Meer und den Sonnenuntergang.

Unterwegs auf die Sandsheidi
Kirchlein in Saebol am Ingjaldssandur
Das heisst, da erst um 23:15 die Sonne untergeht, fahre ich bereits in die Berge und richte mich für die Nacht ein und schau von dort aus der Sonne zu, was sie so treibt.

Langsam sinkt die Sonne dem Meer zu ...

... bevor sie hinter den Bergen ...
... in einem furiosen Feuerwerk entschwindet.



Mittwoch 31. Juli 2019

Auf den Spuren der Sisli-Saga

Die Schafe gemächlich über die Weiden schreiten,
während sich die Menschen streiten.



Seit gestern schon bin ich in den Westfjorden immer wieder auf Schauplätze der Gisli-Saga gestossen. Hier hat sich laut diesen Überlieferungen so manches Drama abgespielt. In diesen Sages geht's meist ziemlich blutig zu. Ich für meinen Teil wende mich einer friedlichern Beschäftigung zu. Heute mache ich eine Bergtuor, um den Dyrafjördur von oben zu betrachten.

Bergsee auf der Sandsheidi
Auf dem Gipfel des Otholi
Verlassener Hof am Dyrafjördur
Der 100 Jahre alte Garten Skrudur
Edda Hotel Nupur
Nun verweile ich noch ein wenig im inneren Teil des Dyrafjördur und schau mir die Bauernhöfe am Fuss der markanten Berge an, bevor ich über die Berge zum Önundarfjördur fahre.

Die Heuernte ist voll im Gang
Bauernhof im Dyrafjördur
Am Nachmittag erreich ich das malerische Flateyri und verweile am Hafen. In der Nähe suche ich mir ein lauschiges Plätzchen und bei Sonnenuntergang pflücke ich die reifen Heidelbeeren.

Im Hafen von Flateyri
Ein lauschiges Plätzchen für die Nacht
Frisch gepflückte Beeren



Donnerstag 1. August 2019

Notstand am Nationalfeiertag

Wenn Raketen knallen und Feuer brennen,
alle Hunde um die Wette rennen.



Alarm! Kein Kaffee mehr! Und das am 1. August. Ein Nationalfeiertagb ohne Kaffee, undenkbar. Ich schau noch mal im Schrank nach, und im Keller. Da muss doch noch irgendwo Kaffee sein. Fehlanzeige, alles aufgebraucht. Da muss ich nun durch. Nun analysiere ich das Problem und entscheide mich für eine pragmatische Lösung. Ich gehe in den nächsten Laden und kauf mir neuen Kaffee.

Sudureyri vom Lawinendamm aus gesehen
Andere haben da weit grössere Probleme. In den Westfjorden herrscht jeweils im Winter, ähnlich wie in der Schweiz grosse Lawinengefahr. So wurden am 26. Oktober 1995 mitten in Sudureyri 29 Häuser durch eine Lawine komplett zerstört und 29 Menschen kamen ums Leben. Das war der Anlass, die Lawinengefahr in ganz Island neu zu beurteilen und daraf wurde dieser Damm oberhalb des Dorfes erstellt.

Alter Kamin und Dampfkessel bei Sudureyri
Fischtrockengestell bei Sudureyri
Auf dem Weg nach Sudureyri
Blick über den Fjord
Nur die Schafe begleiten mich auf der Wanderung ...
... zum Leuchtturm Saudanes
Heute ist Nationalfeiertag in der Schweiz. Die Schweizer Flagge habe ich bereits am Auto montiert. Vorsorglich lese ich ein wenig herumliegendes Holz auf. Wer weiss, vielleicht kann ich ja heute eine Wurst bräteln. Ich kenne da si einen abgelegenen Campingplatz am Meer.

Bereit für den Bundesfeiertag
Hafen von Sudureyri
Das mit dem Feuer wird nichts. Ich habe keine Möglichkeit, hier ein Feuer anzuzünden. Gleich neben einer Familie aus Australien mache ich es mir gemütlich. Gemeinsam stossen wir mit einer Flasche Wein auf Helvetiens Geburtstag an. Ihr kleinen Mädchen geniesst derweil die gestern Abend gepflückten Heidelbeeren.

Brötchen mit Schnittlauchbutter zum Znacht
Nebel am Strand
Es wird ein gemütlicher Abend an einem ruhigen Plätzchen. Langsam ziehen Nebelschwaden auf, aber die Sonne drückt manchmal durch. Bald habe ich die nötige Bettschwere und beziehe mein rollendes Heim.



Freitag 2. August 2019

Über dem Nebel

Hat der Bolafjall einen Kragen,
kann mans wagen.



Am Morgen fahr ich in die Höh und über den Nebel. Auch wenn der Himmel noch bedeckt ist wird die Sonne sicher bald kommen. Bei Aussicht auf die Berge von Hornstrandir geniesse ich das Frühstück.

Nebelmeer über Skalavik
Morgenstimmung bei der Radarstation auf dem Bolafjall
(von ihr kommt auch der Name des Berges)
Heute werde ich in der Gegend von Isafjördur bleiben und mich ein wenig umsehen. Auch der Blog muss noch fertig werden.

Hafen von Bolungarvik
Bolungarvik am Fusse des Bolafjall
Beim Leuchtturm
Abends gehe ich noch ein wenig in die Heidelbeeren, denn gestern hab ich einige verschenkt. Am Abend installiere ich mich auf dem Camping in Bolungarvik. Dabei stelle ich fest, dass man im Auto doppelt so viel bezahlt wie im Zelt. Das nächste mal hab ich also ein Zelt dabei.

Heidelbeeren zum Dritten
Im Hnifsdalur sind sie brav am Heuen



Samtag 3. August 2019

Jetzt wird's dreckig

Wenn nass die Wiese und voll Schlamm,
da zeigt sich das Kind im Mann.



Morgens früh um Neun auf dem Camping
Laut war es letzte Nacht. Bis morgens um 3 Uhr wurde laut defeiert auf dem Campingplatz in Bolungarvik. Ja es ist viel los dieses Wochenende. Am ersten Wochenende haben fast alle Isländer frei und Reisen und Festen im ganzen Land. Am Montag ist ein zusätzlicher Feiertag, der "Kaufmannstag" wo alle Läden geschlossen sind. So wird ausgiebig und ausauernd das verlängerte Wochenende genossen. Zudem ist eine spezielle Veranstaltung hier, darum bin ich ja auch da.

Bolungarvikurkirkja
Ich sehe wie ein Bus nach dem Anderen bei der kleinen Kirche mit vielen Touristen ankommt und scha nach was da los ist. Die Leute sind von einem Kreuzfahrtschiff und kommen zu einem kleinen Konzert in die Kirche. Da die Kirche sonst verschlossen ist, hange ich mich kurzerhand bei einer Gruppe an und geniesse so ein wenig Kultur am Morgen.

Festplatz beim Camping Bolungarvik
Der Festplatz ist bereit, es kann losgehen. Die Isländer sind ja bekannt dafür, dass sie gerne ausgefallene Sportarten ausüben. Beliebt ist es zum Beispiel mit einem speziell präparierten Strandbuggy über einen See zu brettern, nur um zu schauen, wer am weitesten kommt, bevor er absäuft. Oder man fährt mit einem Superjeep den Berghang hoch, bis man wieder runter fällt.

Die Sonne scheint und es ist sehr trocken. Zugegeben, das ist nicht optimal für die heutige Veranstaltung. Dieses Wochenende besuche ich ein spezielles Fussballspiel, wie es jeweils Anfangs August in den Westfjorden ausgetragen wird. Am Samstag ist Europameisterschaft im Tryllubolti, oder zu detsch "Schlammfussball". Da wird eine Wiese umgepflügt und reichlich mit Wasser getränkt. Nun kann es losgehen mit Fussballspielen. Dabei werden die Regeln grosszügig ausgelegt. Ziel ist vor allem die Freude am Schlamm und dass man am Ende des Spiels wieder aller Spieler findet.

Das Spielfeld ist bereit, es kann losgehen
Die Mannschaften bereiten sich auf das Spiel vor ...
... sie prüfen den Rasen ...
... und posieren noch für ein Foto vor dem Spiel
Anpfiff, los geht's
gar nicht so einfach, den Ball zu treffen
fast ein Tor ...
... aber die Abwehr war zu stark
Interessiert verfolgen die Leute das Spiel und unterstützen ihre Mannschaften lautstark.

Endlich kann er mal seinen Traktor richtig ausprobieren
ein tierischer Fan

Ein Siegerfoto nach dem Spiel
die nächste Mannschaft ist bereit ...

... und sieht bald nicht mehr so blütenweiss aus
gemütlich bei einem Bier schauen die Fans zu
er hält jeden Ball
Beim Schlussspiel
Fröhlich gehen alle vom Platz und treffen sich noch bei der anschliessenden Schwimmbadparty. Ich habe genug Party für heute und ziehe weiter.

In Isafjördur
Rastplatz am Önundarfjördur
 In der Nähe von Thingeyri finde ich einen ruhigen Platz am Fjord. Gemütlich lasse ich den Tag ohne grosse Party ausklingen.



Sonntag 4. August 2019

Ruhiger Sonntag

Wenn lang das Wochenend,
verreisen alle gschwend.



Ruhiges Plätzchen am Fjord
Im Hafen von Thingeyri
Nebel hängen an den Bergen doch ich geniesse die stille Landschaft abseits der Strasse. Hier könnte ich auch wieder Heidelbeeren pflücken, wenn mein Keller nicht schon voll wäre. Gegen Mittag fahre ich weiter nach Thingeyri und dann über die Berge zum Fjallfoss - Dynjandi.

Wurst bräteln am Strand
Am Mittag unternehme ich nochmals einen Anlauf, um endlich eine Wurst am offenen Feuer zu grillieren. Das ist gar nicht so einfach:
1. Braucht es Holz und das findet man in Island fast nicht.
2. Ist es hier sehr trocken und man braucht einen sicheren Platz um keine Feuersbrunst zu entfachen.
3. Es weht immer Wind
Aber jetzt klappt es endlich. Zuerst gibt's zwar mehr Rauch als Feuer, aber bald brutzenl meine isländischen Käsewürstchen fröhlich vor sich hin. Für's Finish kommt mein Universalgrill zum Einsatz. Und jetzt ist angerichtet. En Guete.

Dynjandi - immer wieder schön
Ah, mal wieder ein Hotpot, wenn auch ziemlich hot, 45°
Dieser Wasserfall ist schon fast ausgetrocknet
Bildudalur im Abendlicht
Strasse in den Westfjorden


 

  Westfjorde Nord - Rückblick auf die Woche

  • Mit Sonne und schönen Wetterstimmungen starte ich am Isafjardarjup
  • Die Seehunde lümmeln am Strand herum
  • Wieder neue Hotpot's gilt es zu entdecken
  • Leuchttürme und Strand, säumen das Land
  • Auf den Spuren von Gisli entdecke ich eine neue Seite Islands
  • Mal wieder von Oben auf die Fjorde schauen
  • Ein 100 jähriger Garten in Nupur
  • Spitzige Berge und runde Heuballen
  • Heidelbeeren bis zum Abwinken
  • 1. August ohne Grill aber mit Schnittlauchbrötchen
  • Und zum Schluss ein Fussballspiel für Wickinger
  • Warum gibt's hier eigentlich keine Werbung für Waschmittel?