Eine sommerliche Reise nach Island und den Westfjorden
15. Mai - September 2019
Woche 9
Gestern ist meine Schwester eingetroffen und ich begleite sie in den nächsten 2 Wochen Tageweise. Zuerst geht's nach Thingvellir und auf die Snaefells Halbinsel. Sie reisen dann allein durch die Westfjorde, während ich auf versteckten Fährten am Breidafjördur wandle. Am Wochenende treffen wir uns wieder zu einem sagenhaften Anlass.
Montag 8. Juli 2019
Kein Wal am Hvalfjördur
Rauscht's in den Wellen wild,
ist's oft kein Wal, s'ist nur der Wind.
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Am Blafjell ob Reykjavik |
Während sich meine Schwester mit Partner im Hotel von der Anreise erholen, geniesse ich die Ruhe in einem Lavafeld in den Bergen. Dafür wurde ich gestern mit einem schönen Sonnenuntergang belohnt.
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Pipeline mit Heisswasser |
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Bohrstellen am Hengill |
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Geothermiekraftwerk Nesjavellir |
Gemeinsam fahren wir nun entlang der Wasserleitung nach Nesjavellir, wo das erste grosse Geothermiekraftwerk Islands steht. Früher wurde von hier aus ganz Reykjavik mit Heisswasser und Strom versorgt. Heute werden rund um den Vulkan Hengill immer neue und grössere Kraftwerke gebaut. Im Nationalpark Thingvellir gehn wir ein wenig Wandern und schauen uns die Hystorischen Stätten an. Hier war warscheinlich das erste Parlament Europas. Wir haben Glück mit dem Wetter, der Regen zieht an und vorbei und wir werden erst im Hotpot im Hotel am Walfjord nass.
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am Öxarafoss |
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Allmännerschlucht und Thingvellir von oben |
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im Gänsemarsch durch den Nationalpark |
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am Thorufoss treffen wir eine Kanadische Radfahrerin |
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schöne Fotomotive |
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am Hvalfjördur |
Dienstag 9. Juli 2019
Snaefellsnes
Eine Krähe macht kraa,
viele Krähen machen Krach.
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mein Wecker! |
Was ist da los! Was soll der Radau. 5 Raben machen einen Riesenkrach vor meiner Hütte. Da soll man noch schlafen können. Na gut, da steh ich halt auf.
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Skorradalsvatn |
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Abfallentsorgung auf Islaändisch |
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die Heuernte ist eingepackt |
Hier im Skorradal habe ich neben einem Bach übernachtet. In der Nacht hat's ein wenig geregnet, aber am Morgen klart es auf. Der Tag wird gut. Über dem Skorradalsvatn scheint die Sonne. Der Lavawasserfall Hraunfossar steht als nächstes auf dem Programm. Dann widmen wir uns dem Dichter Snorri Sturlusson und seinem Bad. Maggie ist schon gut vorbereitet, sie hat gestern Abend ein Snorrli Bier getrunken.
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Hraunfossar |
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Fluss zwängt sich durch den Basalt |
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Snorralaug in Reykholt |
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Reykholt, alte und neue Kirche |
In Borgarnes überrede ich Maggie und Koni zu einem isländischen Hotdog an der Tankstelle. Sie sind so begeistert, dass sie nun die Ernährung komplett umstellen werden. Besonders die vielen Zwiebeln haben Maggie imponiert. Nach dem Einkauf geht's nun aber definitiv nach Snaefellsnes.
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Landbrotlaug |
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Stjani, der alte Pool ist nicht mehr in Gebrauch |
Am Abend geört die Küstenwanderung Arnarstapi nach Hellnar schon fast zum Pflichtprogramm. Wir stellen ein Auto nach Hellnar, so müssen/dürfen wir den Weg nur einmal machen.
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Felsformation an der Küste von Arnarstapi ... |
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... und viele kleine Basaltfelsen |
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Vogelfelsen |
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Hafen von Arnarstapi |
Die Brandung hat in den Basaltfelsen diese eindrückliche Küstenlandschaft geformt. In den ausgespühlten Höhlen finden die Vögel ein gutes, geschütztes Brutgebiet. Nun teilen sich unsere Wege. Maggie und Koni gehen ins Hotel zum Abendessen, während ich noch um die Westspitze der Snaefellshalbinsel rumkurve.
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Sneaefellsjökull von Westen |
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Der Gipfel von Norden her gesehen |
Hier habe ich auf 526m am Fusse des Snaefellsjökull übernachtet. Kurz nach Mitternacht geniesse ich einen wunderbaren Sonnenuntergang. Die Sonne schaut unter einem Wolkenband hervor und versinkt dann im Meer.
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Sonnenuntergang |
Mittwoch 10. Juli 2019
Rund um den Eingang zum Mittelpunkt der Erde
So wie die Sonne untergeht,
so geht sie auch wieder auf.
Kurz nach 3 Uhr morgens erlebe ich ein
Déjà-vu. Erst versteh ich die Welt nicht mehr, denn es ist 3 Std. später und die Sonne sieht immer noch gleich aus. So wie sie gestern im Meer versunken ist, so steigt sie auch wieder noch, nur ein wenig mehr ostwärts.
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Nach 3 Std. geht die Sonne wieder auf ... |
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... und spiegelt sich im Meer ... |
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... bevor die Wolken kommen. |
Nun geh ich noch ein wenig näher ran an den mythischen Berg. Ja auch hier sehe ich jedes Jahr, wie sich der Gletscher weiter zurückzieht. In den Moränen entdecke ich einen Gletschersee.
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ein frisches Bad |
Irgendwie kann ich es nicht nachvollziehen, dass alle über die Hitze klagen, denn hier ist's doch meist recht frisch und die Seen und Bäche echt cool.
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Über den Pass, vorbei am Snaefellsjökull |
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Zmittag |
Auf der Passstrasse habe ich nochmals einen schönen Blick auf den Snaefell. Nun gibt's im Borgeigenen Gipfelrestaurant ein Steak. Frisch gestärkt fahre ich nach Arnarstapi, wo ich mich Ornithologischen Studien widme. Hier in dierser Landschaft, genauer auf dem Gipfel des Snaefellsjökull ist im Roman von Jules Verne der Eingang zum
Mittelpunkt der Erde.
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Hafen von Arnarstapi
auf dem Dach warten schon zwei Gäste auf Nachschub |
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Alle Vögel sind schon da |
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Kleine Insel - aber heiss begehrt |
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Nachwuchs in den Klippen |
In Olafsvik geniesse ich den Abend und schaue über den Breidafjord Richtung Westfjorde. Einen hellen Schimmer sieht man, aber die Sonne kann sich nicht gegen die Wolken durchsetzen.
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Abendstimmung in Olafsvik |
Donnerstag 11. Juli 2019
Am breiten Breidafjördur
Wallt man den Teig immer weiter,
wird er nicht besser, nur breiter.
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Schäfchen am Morgen auf Lavafeld |
Diese Nacht bin ich nicht zum Schäfchenzählen gekommen. Nur machmal in der Nacht hab ich ein blöken vernommen, oder mein Auto hat ein wenig gewckelt, wenn sich ein Schaf daran gerieben hat.
Am Abend war es am einsamen Pool nicht mehr so einsam, denn die Leute von der N1 Tankstelle kamen zu einem Bad hierher. So haben wir halt zusammen ein Bierchen getrunken.
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Landbrotlaug - der kleine Pool |
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Fähre in die Westfjorde
Stykisholmur - Flatey - Brjanslaekur |
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der letzte Laswagen kommt, es kann losgehen ... |
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... über den Breidafjördur |
Meine Schwester ist nun 2 Tage in den Westfjorden und am Samstag treffen wir uns wieder. Ich fahre dem Breidafjördur entlang nach Norden.
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Schiffswrack im Breidafjördur
Platz genug hat's ja |
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dem Breidafjördur entlang |
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Breidabolsstadarkirkja |
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Zwischenhalt an der Tankstelle |
Freitag 12. Juli 2019
Doppelte Heidi
Einmal hin, einmal her,
Alpenqueren ist nicht schwer.
Ganz am östlichen Zipfel des Breidafjördur habe ich direkt am Meer mitten unter den Schafen die Nacht verbracht. Diesmal haben keine biertrinkenden Lete meine Nachtruhe gestört, aber 2x kurvte ein Quad in der Nähe rum.
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Morgenstimmung am Breidafjördur bei Olafsdalur |
Hier geht eine Bergstracke, die ich noch nicht kenne über den Berg nach Kollafjördur. Also nichts wie rüber und über den nächsten Pass wieder zurück an den Breidafjördur.
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Blich zurück auf den Breidafjördur |
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Steil hinauf auf die Steinadalsheidi ... |
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... vorbei an grünen Bächlein ... |
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... und moosigen Abhängen |
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See auf der Passhöhe |
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Zur Abwechslung mal viereckige Heuballen |
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Znünipause bei der Kollafjordkirkja |
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Schwemmholz an der Küste bei Holmavik |
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Wieder am Breidafjördur |
Nun widme ich mich aber wieder der Geothermie. Gleich neben der Strasse nach Reykholar sehe ich, dass eine neue Bohrung in Gang ist. Hier wird einen neue heisse Quelle erschlossen. Das schau ich mir mal an. Jetzt aber weiter. Ich bin auf der Suche nach einem versteckten Hotpot. Dazu muss ich noch ein Wenig Holperstrassen fahren.
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Neue Bohrstelle bei Reykholar |
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Bauernhof bei Reykholar |
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Da ist der Pool, aber leider nicht mehr in Betrieb |
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Das steht im vermeintlichen Badehaus ... |
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... eine neue Private Wellnessoase entsteht hier |
Also nichts mit Baden. Heute kann ich mich überwinden, auf ein Bad im Meer zu verzichten, denn Morgen weiss ich wo der Bartli sein Bad holt.
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Abendstimmung am Breidafjördur |
Samstag 13. Juli 2019
Ein starker Tag
Viele Muskeln - Viele Feinde.
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Auf der Schafweide |
Mit den Hühnern, eh mit den Schafen steh ich auf. Interessiert schauen sie, wer ihnen da ihr Futter streitig macht. Doch keine Angst, Gras interessiert mich höchstens als Fotomotiv. An einem unspektakulären Ort, bei unspektakulärem Wetter habe ich übernachtet. Da pipst das Handy. Maggie hofft, dass das Wetter hält. Dabei hält das Wetter immer, nur hält es sich nicht immer an unsere Pläne!
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Bauernhof bei Reykholt |
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Werbung für lokale Produkte |
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kleiner Wasserfall |
Am Breidafjördur geniesse ich die Natur auch ohne Sonnenschein und fahre langsam nach Burdadalur. Dann geht's über die Laxadalsheidi nach Osten an den Hrutafjördur, wo ich in Stadur meine Schwester wieder treffe.
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kurzer Sonnenschein am Mittag |
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viele kleine Seen auf derLaxadalsheidi |
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bei Stadur |
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sind doch schön die isländischen Namen |
Jetzt wollen wir aber einen starken Kerl treffen; genauer gesagt eine Frau, die von einem starken Kerl erzählt. Dazu fahren wir nach Laugarbakki. Zuerst aber noch ein heisses Bad, während Maggie und Koni im Hotel einchecken.
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Hotpot direkt am Meer |
Dieser alte Hotpot liegt direkt am Meer, man kann sich also im Meer wieder abkühlen, wenn man zu heiss hat. Manchmal ist's auch sonst nicht schlecht, sein Mütchen zu kühlen.
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Grettir der Starke |
Am Abend erzählt uns Gudrun die Saga von Grettir dem Starken auf eindrückliche Weise in ihrem kleinen Häuschen. Anhand von kunstvoll selben genähten Bilder führt sie uns durch die spannende Geschichte. Hier in der Umgebung von Laugarbakki spielt ein grosser Teil der Geschichte. Grettir ist sehr stark, setzt seine Kraft aber nicht immer richtig ein, und so kommt es dass er schon bald den ersten Mord begeht und dann ein Leben als verfolgter und in der Verbannung führt.
Sonntag 14. Juli 2019
Drachen und Wasserfälle
Scheint die Sonne - welche Wonne
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Grettirs Schwert in Laugarbakki |
Morgens früh wach ich auf und seh aus dem Fenster; da steckt doch tatsächlich Grettirs Schwert mitten in der Wiese. Träume ich noch? Vor einigen Jahren gab es hier ein Kulturprojekt zu Grettir und dieses Schwert und der Platz sind noch übriggeblieben.
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Lupinen als Unkraut |
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Hvammstangi |
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Thbeta und Sumarlindi |
Lupinen sind in Island allgegenwärtig. In der Gärten sind sie aber nicht gerne gesehen, denn sie überwuchern alles und ohne jäten haben die anderen Blumen keine Chanche. Auch die vielen oft kleinen Vögel nisten auf dem Boden und sind so für die Katzen ein gefundenes Fressen. Auch im friedlichen Island gibt's also Konfliktpotential. Der Kater Frosti ist auf jeden Fall gefrustet, dass er nicht raus darf. Nun aber los, das Wetter wird gut.
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Hvitserkur |
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Schwarzer Strand bei Hvitserkur |
Wenn man hier ein wenig dem Strand entlang läuft, kann man die Seehunde am gegenüberliegenden Flussufer gar nicht übersehen. Während es am Strand ziemlich geruhsam zu und her geht, ist in der Luft einiges los. Die Vögel verteidigen energisch ihre Nester und mit Vorteil hat man einen Helm, oder wenigstens eine Mütze auf.
In der Nähe auf dem Berg liegt eine alte Befestigungsanlage und hier hat man eine schöne Aussicht.
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Borgarvirki |
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M&M - Koni möchte auch auf's Bild |
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Kirche von Thingeyrar |
Der Tag war wunderbar. Auch das Wetter hat mitgespielt und wir haben doch einiges gesehen. Am Nachmittag besuchen wir noch einen schönen Wasserfall mit Hotpot. Dann trennen sich unsere Wege und in Akureyri auf der Kirchentreppe wollen wir uns wieder treffen. Jetzt zieht Regen auf, aber das macht nichts. Eine weitere schöne Woche geht zu Ende.
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Reykjafoss - oben beimm Pfeil ist das Bad |
Besuch aus der Schweiz - Rückblick auf die Woche
- Voll Energie bin ich am Geothermiekraftwerk Nesjavellir gestartet
- Bin mit Maggie und Koni im Nationalpark Thingvellir gewandert
- Habe den Enten und anderen Vögeln zugesehen
- Wurde vom "schwarzen Hahn" auf dem Dach geweckt
- Hab geschaut wie das Wasser dur die Lava plätschert
- Gieng mit dem Dichter baden (hab wenigstens einen Zeh reingesteckt)
- Dann hab ich zu heiss gebadet und einen defekten Hotpot angeschaut
- Eine Küstenwanderung in Arnarstapi ist auch das 2. Mal noch schön
- Sonnenuntergang und gleich wieder Sonnenaufgang am Snaefellsjökull
- Hab zu kalt gebadet, hat mir aber nicht geschadet, den Tick hatte ich schon vorher
- Dann trieb ich ein wenig mit den Schafen und auf der Heidi
- Eine eindrückliche Ein-Frau-Darbietung von Grettir dem Starken am Samstagabend
- Ausklang am Skagafjäördur
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