9.7.08

Island Sommer 2008 (3) Der Westen

1. Teil - Der Norden
2. Teil - Westfjorde
3. Teil - Der Westen
4. Teil - Im Süden

Mittwoch 9. Juli Olafsfjördur

Seit gestern bin ich jetzt auf der Halbinsel Snaefelsness und damit habe ich die West- fjorde hinter mir gelassen. Die weisse Schneekuppe des Snaefels- jökull habe ich natürlich auch in der Nacht vor meinem Zelt gehabt. Jetzt Anfangs Juli spürt man bereits, wie die Tage kürzer werden. Die Sonne geht schon um Mitternacht unter und kommt erst um 3 Uhr wieder. Am Vormittag bilden sich ein wenig Nebel, dem ich aber in höhere Regionen entfliehe. Den ganzen Tag auf der Weiterreise nach Borgarnes sehe ich noch einige Mal zurück zum Majestätischen Snaefelsjökull. Immer wieder durchquere ich Lavafelder und gehe abends natürlich zum Wasserfall der aus der Lava hervorquillt, zum Hraunfossar.

Donnerstag 10. Juli Hraunfossar

Ein Lavafeld, und überall quillt Wasser hervor, so muss man sich den Hraunfossar vorstellen. Es hat viele erloschene Vulkane in Westsisland, und immer wieder sieht man einen Lavastrom, der sich weit ins fruchtbare Land hinein gefressen hat. Hier in der Gegend um Borgarnes hat es viel fruchtbares Landwirtschaftsland. Wenn man gegen Reykiavik weiter fährt, gibt es einen Tunnel unter der Walfjord, aber es lohnt sich den weiteren Weg rundherum zu nehmen, denn hier gibt es eine wunderschöne Landschaft zu bestaunen und den höchsten Wasserfall Islands. Der Glymur stürzt 200m in eine enge Schlucht. Nach ca. 3km Wandern kommt man zum Wasserfall. Weiter gehts ins Naturschutzgebiet von Thingvellir, wo das erste Parlament Europas entstand. An einem kleinen Wasserfall bei Geysir finde ich dann einen schönen Zeltplatz.

Freitag 11. Juli Geysir

Der berühmte Geysir von Island ist seit einigen Jahren nicht mehr in Betrieb. Auch Naturwunder gehen mal in Pension. Zum Glück gibt es gleich nebenan eine neue Springquelle, den Stokkur, das Butterfass, der zudem in jugendlichem Uebermut viel zuver- lässiger ist und so alle 4 Minuten eine bis zu 30m hohe Wasser- fontaine zum Himmel schickt. Nur wenige km weiter stürzt sich der riesige Gullfoss in eine Schlucht. Hier sind wir im Herzen des Isländischen Tourismus, deshalb werden auch im Minutentakt Carladungen von Touristen angekarrt. Da ich vor dem grossen Ansturm hier bin, kann ich mir alles in Ruhe ansehen. Gegen Abend fahre ich noch zum Seljalandsfoss, um ihn im Abendlicht anzusehen, aber leider sind die Wolken diesmal schneller dort.

Samstag 12. Juli Seljalandsfoss

Diesmal hat der Wetterbericht voll in's Schwarze getroffen, das verregnete Wochenende ist da. Macht aber nichts, denn heute ist ein Besuch bei Margrit angesagt. Seit vielen Jahren ist die ausgewanderte Schweizerin nun in Island heimisch und freut sich immer wieder über Besuch aus der Schweiz. In Selfoss war diesen Frühling ein starkes Erdbeben und hat gut 30 Häuser so stark beschädigt, dass sie nicht mehr bewohnbar sind. Auch eine kleine Brücke musste dranglauben. Am Holzhaus von Margrit entstand zum Glück kein Schaden, aber bei Nachbarn wurde der Fernseher enige Meter durchs Haus geschleudert und der Kühlschrank stand plötzlich mitten im Raum. Nun besichtige ich das Geothermalkraftwerk bei Nesjavellir. Hier wird die Heisse Erde Islands genutzt, um Strom und Warmwasser für Reykjavik zu erzeugen. Bei Regen und Sturm fahre ich dann den Strom und Waserleitungen entlang durch die Berge nach Reykjavik. Reykjavik ist im Sommer total ausgebucht und man bekommt fast kein Zimmer. Deshalb versuche ich's ausserhalb. Abends kann ich am Walfjord dann doch noch ein paar Sonnenstrahlen erhaschen.

Sonntag 13. Juli Walfjord

Das heutige Islandwetter lädt ein zu einer ausgiebigen Kaffeehaus und Museumstour durch Reykjavik. Auch habe ich wieder mal Zeit, ein paar Karten zu schreiben. Im Perlan, auf den Heisswassertanks Rejkjaviks, sitze ich gemütlich im Cafe und schaue den Regentropfen zu wie sie am Fenster abperlen. Noch ein wenig das Internet aktualisieren und dann geht's in's Red-Rock-Cinema zur Vulcano-Show. In eindrücklichen Filmen kann man hier die Vulkanausbrüche der letzten Jahrzehnte sowie die Geburt der Insel Surtsey erleben. Dann stürze ich mich ins Nachtleben Reykjaviks.

Montag 14. Juli Reykjavik

Aufstehen, die Sonne scheint zum Fenster rein. Die blauen Flecken am Himmel werden immer grösser. Nochmals eine kurze Tour durch Reykjavik und dann Aufbruch in den Süden. Doch leider werden die Wolken wieder dicker und erst am Abend am Seljalandsfoss klart es auf.

1. Teil - Der Norden
2. Teil - Westfjorde
3. Teil - Der Westen
4. Teil - Im Süden

1 Kommentar:

Anonym hat gesagt…

Lieber Remigi
an deiner Bemerkung dass die Tage da oben schon kürzer werden, merkt man dass du doch etwas vewöhnt bis was die Sonnenscheindauer betrifft. (Grins) In heimatlichen Gefilden liegen wir auch nicht die ganze Nacht an der Sonne. Aber ich freue mich, dass du die Tage in Island voll geniessen kannst. Die werden nun aber leider auch immer weniger und der Tag der Abreise naht mit schnellen Schritten. Wünsche dir noch eine wunderschöne "Schlussphase" und freu mich dich wieder wohlbehalten und gesund in der Heimat zu begrüssen.
Elisabeth