9.5.23

2. - Links oder Rechts herum?



Island 23


Dienstag 9. Mai
Im Blindflug zum Erdrutsch

 

Heute erreicht die Fähre Island. Und was kann man sehen? Nichts! Im Bildschirm sehe ich, dass wir auf dem rechten Kurs sind und in einer Stunde sind wir da. Das Handy hat schon gemeldet, dass es isländisches Netz empfängt. Ich kann so lange aus dem Fenster schauen wie ich will, nichts. Erst kurz vor Seydisfjördur kann man die ersten Berge sehen.

Kurs auf Island

Die Aussicht am Bord

Seydisfjördur

Wenn man in Island mit der Fähre ankommt, so stellt sich die Frage, geht's nun Links oder Rechts um die Insel? Da laas ich mir noch Zeit und bleibe heute in Seydisfjördur. Als Erstes trinke ich mal einen Kaffee. Als Zweites montiere ich die Solarpanels wieder aufs Dach. Und als Drrittes konsultiere ich den Wetterbericht. Als Viertes bin ich kein bisschen schlauer geworden, aber es scheint endlich mal zu klappen mit dem Süden.

Solarzellen Montage mit Ausblick


Bessert sich das Wetter?

Im Dorf Seydisfjördur vermisse ich das alte Gebäude des Technischen Museums. Scho vor 2 Jahren habe ich mich gewundert, weil da in der Gegend so viele Baumaschinen rumstanden. Ein Schild an der Mauer klärt mich auf. Im Dezember 2020 wurde das Gebäude durch einen grossen Erdrutsch fast komplett zerstört. Neben der Strasse sind noch viele kaputten Gerätschaften aufgestapelt.

Das Haus ist weg!

Kaputter Traktor

Nur noch Schrott?

Ja das sieht btraurig aus. Kann man da überhaupt noch was retten. Ich habe ein gutes Gefühl. Die Isländer sind sehr einfallsreich und kreativ. Ich schau wieder mal vorbei. Nun suche ich mir aber einen schönen Platz am Fjord.

Alter Bootssteg     


Mittwoch 10. Mai
Nebel, Ruinen und ein heisses Bad

 

In der Nacht hat's geregent. Am Morgen starte ich im Nebel. Ich kann kaum die Strasse erkennen. Am Wegrand tauchen die Ruinen von verlassenen Höfen auf.

Nebel am Seydisfjördur

Ruine ...
... und noch eine

Verlassene Telefonkabine

Im Dörfchen stärke ich mich mit einem Kaffee, bevor ich den Pass nach Egilsstadir in Angriff nehme.

Gljufurfoss

Blick zurück auf Seydisfjördur

Irgendwann taucht im Nebel ein Wasserfall auf. Ich blicke zurück auf den Fjord. Unten grau, oben grau, dazwischen ein helleres Grau. Scheinbar hatte der Schneepflug auch so seine Probleme mit der Sicht, denn hier hat er die Leitplanke gerammt.

Leitplanke

Trotz dem Nebel beschliesse ich die Südroute zu nehemn. Es geht also im Urzeigersinn rechts herum. Über den Öxi Pass fahre ich an die Südküste. Immerhin sehe ich die ersten blauen Störungen in der Nebelsuppe. Aber zu früh gefreut.

Am Öxi

Nebelsuppe

Jetzt brauche ich aber eine Pause. Der Boden ist aufgeweicht und die Strasse zum Rastplatz ein Morast. Zum Glück habe ich neue gute Pneus. Sonst wäre ich bereits hier abgesoffen. Aber was tut man nicht alles um einen schönen Wasserfall zu sehen.

Spuren im Schlamm

Neue Pneus

Foladafoss

Zvieri mit Aussicht

Am Berufjördur

Bald bin ich in Djupivogur und freue mich schon auf ein heisses Bad. Am Berufjördur scheint doch tatsächlich etwas sonnenähnliches durch. Doch es kommt anders els man denkt. Das Bad ist geschlossen. Die Badewanne ist weg. Auf dem Schild steht, dass sie die Wassertemperatur überprüfen. Ich versteh das nicht ganz, denn 46° ist doch kuschelig warm.

Bad geschlossen

Nun sitze ich am Hafen und warte darauf, dass das Restaurant aufgeht. Die Isländer sind ja kreativ. Also bestelle ich fritierten Blumenkohl mit scharfer Biersosse.

Hafen Djupivogur


Donnerstag 11. Mai
Rechtsumkehrt heisst Linksherum
Ich hab einen Vogel

Der Nebel lichtet sich immer noch nicht und vor allem im Süden ist für die nächsten Tage Regen angesagt. Das heisst für mich Rechtsumkehrt und zurück nach Egisstadir. Also im Gegenuhrzeigersinn um die Insel. Dass am Sonnatg ein Konzert in Akureyri stattfindet bestärkt mich in meinem Entschluss.

Immer noch Nebel am Berufjördur

Bald nach Egilsstadir klart der Himmel auf. Also mache ich mich auf nach Borgarfjördur eysti. An einem einsamen Koisk stärke ich mich für den weiten Weg. Ich kratze das wenige Bargeld für den Automaten zusammen und erstehe mir am Automaten einen Snack. Ich geniesse die Aussicht auf die imposante Bergkette, die ich gleich überqueren werde.

Schönes Wetter in Sicht

Ein Schimmel

Felszeichnungen

Kiosk
Sportlernahrung

Aussicht auf die Berge

Auf der Vatnskard hat man einen schönen Ausblick auf die fast 25km breite Bucht des Lagarfljot und hinüber zur Hellisheidi.

Aussicht vom Vatnsskard

Stolze Berge

Njardvikurskridur

Hafnarholmi mit Vogelfelsen

Papageitaucher

Natürlich zieht es mich als Erstes zum Vogelfelsen. Die ersten Papageitaucher sind schon da. Jetzt aber zurück nach Bakkagerdi. Mal schauen was das Huldovolk so treibt. Vom Alfaborg (Elfenfelsen) hat man einen schönen Blick auf Bakkagerdi.

Blick auf Bakkagerdi

Kirche Borgarfjördur eystri
In der Kirche

Lindarbakki

Schrott oder Kunst?

Nun gehts wieder zurück über die Berge in die Ebene des Lagarflyot. Hier bewundere ich das Kraftwerk und eine kleine Kirche, bevor ich mich am Thoristvatn niederlasse.

Lagarfjallvirkjun
Altes Turbinenrad

Kirkjubaejarskirkja


Freitag 12. Mai
Hoch hinaus

Heute geht's hoch hinaus. Der höchstgelegene Abschnitt der Ringstrasse liegt vor mir. Aber srst mal gemütlich Zmörgele am See und dann den Wasserfällen entlang, die jetzt im Frühling besonders üppig sprudeln.

Am Thoristvatn

Garda Wasserfall

Rjukandafoss

Blick zurück

Über einige bis zu 590m hohe Pässe geht es auf der inzwischen gut ausgebeuten Strasse ins Myvatn Gebiet.

An der Ringstrasse

Hinter den Wolken und zwischen den Regenschauern kann man manchmal den Herdubreid entdecken.

Einsame Dusche an der Strasse ...

... ist nicht immer so einsam!

Nebenan liegt das Geothermie Kraftwerk Krafla. Da gibt's direkt an der Strasse einen Parkplatz mit einer heissen Dusche. Allerdings ist man da selten allein. Aber auch die Höhle mit der heissen Quelle ist sehenswert.

Dampffahnen beim Myvatn

Grjotagja Höhle

Ich will heute aber noch ans Meer. Über kahle Hochebenen und dann an Gewächshäusern vorbei fahre ich nach Husavik und geniesse den schönen Abend am Strand.

Treibhäuser bei Reykir

Rösti und Wein am Meer - was willst du mehr ...

... vielleicht noch einen schönen Sonnenuntergang?


Samstag 13. Mai
Auf der Flucht

Mit einem wunderbaren Sonnenaufgang erwache ich. Da die Sonnenaufgänge hierzulande zu unchristlichen Zeiten stattfinden, lege ich mich nochmals nieder.

Sonnenaufgang
Blauer Himmel ...

... und weisse Berge
Godafoss

Am Ljosavatn

Gegen Mittag ziehen immer mehr Wolken auf. Es ist eine Wetterfront angekündigt. Fast in ganz Island vemeldet der Wetterdienst eine gelbe Wetterwarnung. Das ist aber fast Normalzustand, denn erst ab der roten Stufe werde ich langsam aufmerksam. Trotzdem will ich heute für das Wochenende nach Akureyri.

Rote Ampel mit Herz
Schwimmbad Akureyri

Am Hafen

In Akureyri werde ich durch eine rote Ampel gestoppt. Die Rotlichter sind hier alle freundlicherweise in Herzform. Ich bin am Ziel angekommen. Als Erstes gehe ich ins Schwimmbad. Wie es sich in Island gehört, wasche ich mich vor dem Bad gründlich. Ich rubble und bürste bis die Haut fast weg ist. Hoffentlich wächst sie wieder nach. Am Abend finde ich ein schönes Plätzchen gleich neben dem Hurtigruten Schiff.



Sonntag 14. Mai
Kultur pur

Heute ist mein Kultursonntag. Also Kultur pur. Aber auch das Wetter ist pur. Also ganz ohne Schnickschnack. Islandwetter halt. Den ganzen Tag über regenet es immer wieder und es wird merklich kälter. Ich gehe es gemütlich an mit Ausschlafen und Kaffeetrinken.

Am Hafen

Blick auf die Stadt

Am Nachmittag gibts ein Konzert im Kulturhaus Hof. Ein Violinkonzert mit Sologesang eines Tenors ist angesagt. Ich kaufe mir eine Karte, die aussieht wie ein Kassabon mit Strichcode. Es ist ein kleines Konzert mit wenigen Gästen.

Kulturhaus Hof von Aussen ...

... und innen
Tenor mit Violinbegleitung

Violinkonzert

Nach dem Konzert schaue ich mir noch die Kunstwerke im Hof an. Mich fasziniert die hölzerne Lady auf der Sitzbank. Die Bilder und Gegenstände an der Wank sind käuflich und es liegt eine Liste auf. So ab 10'000 Kronen ist man dabei.

Holzfigur im Foyer

Kunstausstellung

Nun schaue ich mal, was das Wetter so tut und sehe mir Akureyri von oben an. Es wird kalt, also suche ich mir ein windgeschütztes Plätzchen für die Nacht.

Schneeberge

Skigebiet Akureyri

Akureyri von oben



Montag 15. Mai
Es weihnachtet sehr

Das war eine kalte Nacht, aber gut eingemummelt hab ich sie problemlos überstanden. Am Morgen beginnt es zu schneien. Ich besorge mir ein Gipfeli und frühstücke ausserhalb Akureyri.

Frühstück im Schnee ...

... und auf der Frontscheibe
Fernwärmeleitung

Weihnachtsmann

Bei diesem Wetter ist Weihnachten bestimmt nicht mehr weit. Also besuche ich heute die Isländischen Weihnachtsmänner. Ausserhalb von Akureyri gibts ein Weihnachtshaus, hier stimme ich mich ein bei Weihnachtsliedern und Tannenbäumen.

Weihnachtshaus in Akureyri

Noch 223 Tage bis Weihnachten
Weihnachtsladen

Christbäume

In Island gibt's nicht einen Weihnachtsmann, sondern 13. Jeden Tag kommt ein anderer bis um Weihnachten alle da sind. Alle sind sie verschieden und hecken Streiche aus wie Rahmabschlecken oder Türenknallen. Ihre Mutter ist die Hexe Gryla, die in einer Höhle am Myvatn lebt. Selbst ihre Katze ist nicht ungefährlich. Man sollte ihr besser nicht in dunkler Nacht begegnen.

Gryla, die Mutter der Weihnachtsmaänner

Die 13 Weihnachtsmänner

Wie in der Vorweihnachtszeit nicht ungewöhnlich, besuche ich auch ein Konzert der Musikschule. Dann nehme ich Abschied vom roten Herz Akureyris und suche mir wieder einen schönen Platz im Wald.

Akureyri, Stadt mit Herz

Verschneite Berge

Sonne über dem Eyafjördur

Die letzten Sonnenstrahlen


Dienstag 16. Mai
Kalter Start in die Woche

Klar ist es bereits Dienstag, aber die Wochen verlaufen bei mir ja auch nicht nach Schema F. Heute Morgen ist es -5° kalt. Nicht umsonst habe ich ein geschütztes Plätzchen gesucht. Aber jetzt scheint die Sonne und es wird wieder wärmer.

Spuren im Schnee

Ein sonniger Morgen

Bauernhof mit Kirche

Die weissen Berge glänzen im Sonnenlicht. Beim Bauernhof eine Milchkanne als Wegweiser und ein kleines Kirchlein. Die heutigen Bauernhä-öfe sind hier schon lange mit Melkrobotern ausgerüstet. So dienen die alten Melkmaschinen höchstens noch als Wegweiser. Mein Weg führt mich nach Norden dem Eyjafjördur entlang, dem mit 60km längsten Fjord Islands. Dann gehts durch einige Tunnel nach Siglufjördur.

Die Fähre nach Hrisey
Skifahrer

Am Eyjafjördur
Siglufjördur

Farbenfrohe Häuser am Hafen

Jetzt habe ich die Nordspitze erreicht, wo ich in ca. einem Monat die Mitternachtssonne sehen werde. Zurück fahre ichn über den Pass Lagheidi. Hier soll noch Schnee liegen, aber er ist bereits geöffnet.

Tröllskagi

Lagheidi 409m

Islandspferd

Der Tunnel bei Olafsfjördur ist gesperrt. Die rotrn Lichter blinken und die Schranke ist zu. Was ist denn hier los! Ein paar Minuten später ist alles klar. Ein Lastenzug kommt durch den engen Tunnel. Jetzt kanns weitergehen.

Tunnel gesperrt

Lastenzug


Mittwoch 17. bis Freitag 19. Mai
Wann kommt der Frühling

Nach einer fast schon winterlichen Woche sehne ich nun den Frühling herbei. Allerding ist für die nächsten Tage nur wenig Sonne zu erwarten. Also werde ich mich immer wieder mal in einen heissen Pot setzen.

Im Hafen von Dalvik

Mödruvellirkirkja
Reitergruppe

Bauernhof im Öxnadal
Pferde

Reykjafoss
Fosslaug

Donnerstgmorgen bei Varmahlid
Die Hochlandstrassen sind noch gesperrt

Vatnsskard
Rettir bei Blönduos

Moderne Kirche in Blönduos
Lupinensträucher

Thingeyrarkirkja
Steinfiguren bei Hvammstangi

Im Laxnardal
Mein Vogel

Pferde am Fluss
Sturlungalaug

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