1.6.21

2. Bin ich wilkommen?

 Inhalt und Kommentare

Dienstag 1. Juni - Regnerischer Start

Langsam geht's auf meine Lieblingsinsel zu. Das Wetter ist schon ganz isländisch.

Regenwetter

Der Regen stört mich aber im MOment nicht im geringsten, denn ich bin momentan sehr gespannt, wie es wohl mit der Einreise klappen wird. Genügen meine vielen Dokumente oder werde ich gleich in der Quarantäne versenkt. Am letzten Abend auf der Fähre wurde in meiner Kabine ein Zetter deponiert, ich müsse mich sofort dringend an der Reception melden. Was ist da los? Nun wird mir mitgeteilt, dass alle Passagiere erst interviewt werden, bevor sie an Land gehen können. Wusste gar nicht dass ich so prominent bin, dass alle ein Date mit mir haben wollen. Ich beschliesse also ein ausgiebiges Frühstück zu geniessen, denn es kann dauern bis alle Formalitäten erledigt sind.

Ankunft im Nebel

Pünktlich kommen wir um 9 Uhr in Seydisfjördur an. Obwohl weniger Leute auf der Fähre sind, dauert es aber gut 3 Stunden bis ich endlich von der Fähre runterfahren kann. Vor allem die Interviews haben sich wie vermutet in die Länge gezogen, bis alle die nötigen Angaben gemacht haben. Ich kahm aber relativ schnell dran und alles ist gut, ich muss nicht in Quarantäne. Nun kann ich zu Auto, aber das steht im Oberdeck und die Rampe ist noch oben und unten steht ein letztes Auto im Weg. Endlich um 12:13 kann ich rausfahren.

Fast am Ziel

Jetzt noch die Zollformalitäten für das Auto regeln und bald darauf rolle ich in die isländische Freiheit.

Blick auf die Norröna im Hafen

Der Regen prasselt auf mein Auto und es scheint so, dass sich so bald nichts ändert. So stelle ich mich auf ein Fondue am Abend ein will es erst mal langsam angehen. Lange muss ich mich nicht gedulden, da kommt ein Wind auf, der sich dann schnell zum veritablen Sturm auswächst und die Wolken kurzerhand wegpustet.

Eine blaue Störung am Himmel

So beschliesse ich kurzerhand das Programm umzustellen und doch noch ein wenig weiterzufahren. Das Wetter wird immer schöner, aber der Sturm wird auch immer stärker. Vom Aussichtspunkt muss ich mich regerecht gegen den Win anstemmen, um zu meinem Auto zurückzukommen.

Blick zurück auf Seydisfjördur

Also überquere ich den Pass nach Egilsstadir. Der Ausblick auf den See und die Flusslandschaft ist immer wieder überwältigend. Vor mir liegt die Landschaft im Sonnenschein. So wird mir ein schöner Tag geschenkt, den ich so gar nicht erwartet habe.

Schnee auf dem Pass

Aussicht af den See Lögurinn

Weil es so schön ist will ich noch weiterfahren Richtung Borgarfjördur.

Bei Eidar

Flusslandschaft ...

... mit Schneebergen ...

... und Bauernhof

Auf gehts in die Berge

Passstrasse


Auf der Passstrasse nach Borgarfjördur Eystri übernachte ich auf einem Wandererparkplatz. Hier habe ich einen wunderbaren Ausblick auf die Breite Küste. An einer windgeschützten Stelle gibt's Znacht. Das Fondue spare ich für kälteres Wetter aus. In der Nacht beobachte ich, wie weit die Sonne noch runtergeht, denn bald schon kommt die Zeit der Mitternachtssonne.

Fast schon Mitternachtssonne

Mittwoch 2. Juni - Ich hab nen Vogel


In der Nacht hat sich der Wind etwas gelegt und es ist recht warm. So kann ich wieder meine Sonnenkollektorn montieren. Nach dem Frühstück geniesse ich auf dem Pass die schöne Aussicht auf das riesige Flussdelta, bevor ich dann weiterfahre nach Borgarfjördur Eystri.

Sonnenaufgang

Wandergebiet

Blick auf das Meer

Auf der Passhöhe

Schnee in den Bergen

Wunderbar ist es auf dem Weg in den Fjord. Die Sonne scheint und die Schneeberge grüssen von weitem.

Bauernhof am Meer

Borgarfjördur Eystri

Gleich hinter Borgarfjördur Eystri geht's zu Hafen und zum Vogelfelsen. Die Papageitacher sind eifrig am Brüten. Die Papageitaucher sind auf dem Meer auf futtersuche, so dass jetzt Ruhe herscht am Nistplatz.

Hafen mit Vogelfelsen

Brutplatz

Papageitaucher

Kirche von Borgarfjördur

Altes Torfhaus

Ausrangierter Dampfkessel

Jetzt gehts wieder zurück über den Pass. Auf dem Weg nach Egilsstadir fahre ich noch bei einem Flusskraftwerk vorbei. Dann will ich nach Seydisfjördur und zusehen, wie die Fähre wieder nach Dänemark zurückfährt.

Kraftwerk am Lagarfljot

Auch der Grosse muss mal tanken

Regenbogen über Seydisfjördur

Die Fähre verlässt Island wieder

Donnerstag 3. Juni - Kunst und Müll

Heute will ich mal schauen ob Carina und Christian ihre Quarantäne beenden konnten. Doch zu erst besichtige ich in Seydisfjördur ein Kunstwerk. Oberhalb der Fischfabrik steht eine Kunstinstallation in der Landschaft. In der Betonskulptur Tvisöngur soll man das Meeresraschen hören können, doch mir rauschen nur die Ohren. Also wende ich mich wieder den Schönheiten der Natur zu.

Mein Lager bei Seydisfjördur

Ruhebank mit Aussicht

Tvisöngur

Die ersten Lupinen

Dieser grosse Treibstofftank kommt wie gerufen. Der Sprit hat ja auch wieder aufgeschlagen. Ab jetzt brauche ich keine Tankstelle mehr!

Spritproblem gelöst

In Seydisfjördur hat es viele Wasserfälle. Einer der Ersten liegt gleich oberhalb des Orts an der Strasse. Doch was liegt da im Gras. Eine Glasflasche. Welche Flasche von Tourist hat die weggeworfen. Ich sammle sie ein für die korrekte Entsorgung und lese das Etikett. Da steht was von "Mind Power". Scheint aber nicht zu wirken, denn der Touri ist so blöd wie vorher und wirft alles weg.

Gufufoss

Mind Power
 
Auf der anderen Seite wandere ich zu einem weiteren Wasserfall. Hier hat man eine schöne Aussicht runter auf den Lögurinn und das Tal bei Egilsstadir. Nun kann ich mit Carina und Christian einen Abendspaziergang machen, denn sie sin wieder vogelfrei. Beim Abendessen taschen wir noch einige Tips aus, wie werden uns siche in den nächsten Wochen wieder begegnen.

Fardagafoss

Steiler Aufstieg

Schwäne im Gras

Freitag 4. Juni - Vom Nebel in den Regen

 
Nachtlager am Fluss

Ein wunderbares Plätzchen hab ich wieder gefunden diese Nacht. Neben einem rauschenden Fluss bin ich sanft entschlummert. Die gelegentlichen Regentropfen haben mich nicht gestört. Jetzt will ich mal schauen wie es im Miöfjördur aussieht.

Passstrasse im Schnee

Blick auf den Miufjördur

Nebel vor der Aussicht

Na ja, das Tal füllt sich mit Nebel. Da konsultiere ich mal den Wetterbericht. Da die nächsten Tage Sonne im Norden vorausgesagt wird, wähle ich die nördliche Route nach Reykjavik.

Schafe im Tal der Jökulsa

Rjukandafoss

Rastplatz im Hochland

Langsam verdichtet sich der Nebel zu einem veritablen Landregen. Da kommt mir das neue Cafe im Hochland hächst gelegen. Dann fahre ich im Regen weiter.

Neues Cafe bei Mödrudalur

Brücke über die Jökulsa y föllum

Im Regen erreiche ich Myvatn. Doch was steht da am Strassenrand? Eine Dusche! Perfekt. Nur der Duschvorhang fehlt noch. Kein Problem, hier kennt mich sowieso niemand. Am Mückensee lese ich zwei durchfrohrene Fussgänger auf und spendiere ihnen einen Kaffee. Sie sind für ein Klimaprojekt unterwegs. Frisch geduscht und purlimunter fahre ich weiter ans Meer und ein Fondue passt nun perfekt.

Dusche erwünscht?

Fussgänger im Regen

Fondue am Meer

Samstag 5. Juni - Wilde Wasser und ein Tritt vom Pferd

Heute wird ein schöner Tag. Am Morgen schauts aber noch nicht danach aus.

Nebel am Strand

Erste Aufhellungen in Asbyrgi

Ja das wird gut. Ich hab ja heut auch grosses vor. Auf der Ostseite zum Dettifoss und auf der Westseite wieder zurück nach Asbyrgi. Doch schon kurz nach der Brücke stoppt mich ein Schild, Strasse unpassierbar. Ich will es trotzdem versuchen und schauen wie weit ich komme.

Strasse gesperrt

Hafragilsfoss

Die Strasse ist wunderbar und bald erreiche ich den ersten Wasserfall. Auf dieser Seite bin ich ganz allein. Ein ungewohntes Bild wie ich es vom Island der letzten Jahre nicht mehr kenne. Auch am Dettifoss bin ich das einzige Auto. Ich geniesse die ungewohnte Freiheit und mache mich gefasst darauf, dass es bald nicht mehr weiter geht.

Dettifoss

Regenbogen in der Gischt

Selfoss

Immer weiter gehts Flussaufwärts und ich muss lediglich an ein paar ausgespühlten Stellen aufpassen. Immer näher kommt der Herdubreid am Horizont und bald erreiche ich Grimmstadir mit der Wetterstation.

Herdubreid

Im Hochland unterwegs


Grimmstadir

Jetzt habe ich die gesperrte Strecke gut überwunden. Nur 2-3 Rinnen waren vom Regen ausgespühlt. Wenn man da nicht einfach hirnlos darüberbrettert bleibt das Auto ganz. Nun habe ich mir aber ein Dessert verdient. So fahre ich nach Mödrudalur in der Nähe des schönsten Berges von Island, dem Herdubreid. Es wird schon richtig warm. 20°, mehr verlangt amn nicht von einem isländischen Sommer. Auf der Terasse mit schöner Aussicht genehmige ich mir eine isländische Waffel.

Mödrudalir

Waffel mit Blick auf Herdubreid
 
Frisch gestärkt geht es nun auf der anderen Flussseite wieder runter nach Asbyrgi. Fast schon langweilig, so gut ist hier die Strasse inzwischen ausgebaut. Allerdings komme ich nicht mehr so nahe an die Schlucht ran.

Dettifoss von der anderen Seite

Als einer der Höhepunkte des Tages erwandere ich die Asbyri Schlucht. Laut der Sage ist sie nichts anderes als der Hufabdruck des wohl berühmtesten Islandpferdes. Beim Sprung in den Himmel hat es sich hier abgestossen und diesen gigantischen Fussamdruck hinterlassen. Am schönsten ist es hier in den Abendstunden, wenn die Sonne von Norden zwischen die Felsen hineinscheint.

Asbyrgi Schlucht

Nun fahre ich wieder zum gleichen Platz wie gestern und will die Mitternachtssonne geniessen. Dazu gehört auch ein Gläschen Wein. Und so nimmt das Verhängnis seinen Lauf. Jede Stunde mache ich ein Foto unm den Verlauf der Sonne zu dokumentieren. Es kommt wies kommen Muss. Da ich vom Wein übermannt wurde, erwache ich um 1 Uhr nicht. So klafft jetzt eine Lücke in meinem Bild und ich weiss nicht ob die Mitternachtssonne stattgefunden hat. Wie heisst es doch schon in der Bibel: "Sie haben die Kraft des Weines nicht erkannt."

Mitternachtssonne


Sonntag 6. Juni - Bis auf's Blut


Bei Husavik

Bei wiederum herrlichem Wetter starte ich in den Tag. Der Weindunst ist verschwunden und ich kann wieder Berge erklimmen. Belohnt werde ich mit einem schönen Blick auf Husavik.

Aussicht von oben

Schiffe im Hafen

Am Hafen

Ausserhalb von Husavik kenne ich da so ne Stelle. Ein See mit angenehmen 26° ladet zum Bade. Frisch kann ich weiter in den Tag. Auch der Godafoss liegt am Weg. Wiederum fällt mir auf, wie wenig Leute es hier hat. In den letzten Jahren war ich mir anderes gewohnt.

See bei Husavik ...

... ladet zum Bade

Godafoss

Doch irgend was ist nicht wie sonst. Irgend was am Bein stört mich immer mehr. Es zwickt immer stärker, so dass ich es nicht mehr ignorieren kann. Sind das vieleicht die späten Nachwirkungen der Covid Impfung. Man hört da ja so einige Schauergeschichten. Fällt mir jetzt bald ein Bein ab? Beim nächsten Halt beschliesse ich der Sache auf den Grund zu gehen. Ich sehe nur seltsam gerötete Stellen auf meiner Haut. Ich kann aber nichts feststellen. Ich suche also intensiv nach der Ursache. In den Jeans ist irgendwas! Es ist so klein und piekst doch penetrant. Mit 2 verschiedenen Pinzetten kann ich das aber auch nicht greifen. Mit Hilfe des Sackmessers werde ich aber doch noch erfolgreich. Der kleine Störefried ist ca. 0,5mm dünn und nur 3mm lang, aber ein erfolgreicher Angreiffer auf meinen Selenfrieden.

Rastplatz am Ljosavatn

Mein Reisemobil

Bis aufs Blut ...

der Übeltäter

Mit einem kleinen Umweg fahre ich nach Grenivik. Hier hat man einen schönen Blick auf den Fjord.

Schafe

Unterwegs nach Grenivik

Lupinenfeld am Fjord

Traktor in den Lupinen

Langsam beginnt der Frühling in Island. Im Laden habe ich isländische Erdbeeren gefunden. Mit Genuss und Aussicht verzehre ich die nun am Meer. Das alte Museumsdorf Laufas ist meine nächste Station. Schon bald komme ich in Akureyri an. Vorher mache ich aber noch Halt bei einem Leuchtturm.

Isländische Erdbeeren

Laufas ...

... Kirche

Leuchtturm Svalbardseyri

Akureyri

Sonntag 7. Juni - Sonnenanbeter und Ungeheuer


Auch wenn es heute nach Wetterbericht regen soll, wird mir wiederum ein schöner Tag geschenkt. Schon mitten in der Nacht geht über Akureyri die Sonne auf. Über den grossen Pass geht's westwärts weiter.

Frühmorgens über Akureyri

Im Öxnadalur

Öxnadalsheidi

In der Breiten Ebene bei Varmahlid sind wieder viel grosse Bauernhöfe. Mich ziehts aber zu einem kleinen, feinen Naturbad. Es liegt über einem Wasserfall in der Wiese. Angenehme 37° warm ist das Wasser. Weniger als 1m vom Fluss entfernt sprudelt das Wasser mit 62° aus der Erde. Dieses Jahr kann ich diesen Platz ganz für mich allein geniessen.

Pferde bei Varmahlid

Reykjafoss

Fosslaug

Frisch gestärkt kan ich mich nun der Kultur widmen. Ich besuche eine der ältesten Kirchen in Island. Nachher fahre ich an der natürlichen Felsformation Borgarvirki vorbei ans Meer. An dieser lieblichen Bucht steht ein grosses Seeungeheuer am Strand. Nur wenig davon entfernt sonnen sich die Seehunde an der Flussmündung auf der Sandbank.

Thingeyraklausturkirkja

Schafe

Hvitserkur

Sonnenanbeter am Strand

Nun wird es aber Zeit, dass ich in Laugarbakki vorbeischaue, ob Gudrun zu Hause ist. Sie ist ausser Haus, also genehmige ich mir eine Waffel im kleinen Restaurant bei der Tankstelle. Und schon ist sie zurück. Gudrun hat eine Enkelin von der Reitstunde abgeholt. Bald sitzen wir bei einem Glas Wein und erzählen uns was die letzten 2 Jahre so geschehen ist. Ja auch in Island war die Zeit nicht einfach. Laugarbakki war mehr als eine Woche komplett unter Quarantäne. Wir philosophieren noch ein wenig über die Zwangspause im Tourismus und spekulieren, ob man etwas daraus lernt, oder ob alles wieder so weitergeht wie vorher.

Kirche von Hvammstangi
 
Schwert von Grettir dem Starken

Um Mitternacht versinkt die Sonne hinter Grettirs Schwert und damit ist auch dieses Kapitel abgeschlossen

 3. Schöne Veranstaltung

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