22.6.25

Island 25-9 - Der Norden - Im Reich der Mitternachtssonne

 


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Nun habe ich also die Westfjorde hinter mir gelassen und erkunde nun Nordisland. Ich fahre nun wieder ganz in den Norden von Island. Hier nahe beim Polarkreis erhoffe ich mir auch die Mitternachtssonne zu erblicken.


Sonntag 22. Juni 25

Hunathing bis Siglufjördur
Wasserfälle und Sagas


In Hvammstangi starte ich meine Tour in den Norden. Diese Gegend ist reich an Sagas. Besonders die Saga von Grettir dem Starken handelt hier. In Hvammstangi ist das Sehundcenter und man kann sie hier an der Küste auch beobachten. Angesichts des Wetters verzichte ich aber darauf und fahre zu einem schönen Wasserfall, der inzwischen kein Geheimtip mehr ist.

Willkommen in Hvammstangi


Islandfahne
 
Sigurður Pálmason Haus in Hvammstangi

 

Pferde bei Hvammstangi

Zuerst fahre ich alledings ins falsche Tal und so ist es schon nach 9 Uhr als ich ankomme. Prompt stehen auch schon 10 Autos da. Ich frühstücke erst mal mit Sicht auf den Wasserfall und warte bis sich die Touristen verziehen.

Kuluglifur Wasserfall

Frühstück am Wasserfall

Manchmal lohnt es sich, die ausgetretenen Touristenpfade zu verlassen. So fahre ich ins Vatnsdalur. Gleich am Anfang führt eine Himmelstreppe mit 90 Stufen auf einen der unzähligen Hügel. Man sagt in Island, dass es nur drei Dinge gibt, die unzählbar sind. Die Hügel im Vatnsdalur, die Seen in der der Arnavatnsheidi und das Weltall. Die 50km Umweg lohnenn sich alleweil. So treffe ich auch die gefährliche Katze im Kattarauga, ohne von ihr in den Teich gezogen zu werden. Wenn man irgendwo bei einem Wäldchen ein Auto stehen sieht, verbirgt sich darin bestimmet ein Ferienhäuschen.

Himmelstreppe

 
Pferde im Vatnsdalur

Der Teich Kattarauga mit den schwimmenden Inseln ...

 
... beherbegt einen Kater, der alle hineinzieht die nicht aufpassen

An der Undirfellskirkja nagt der Zahn der Zeit ...
... der Verputz fällt runter

Wäldchen mit Ferienhaus und Wasserfall

In Blönduos mache ich Mittagspause. Eigentlich wollte ich eine kleine Kirche am Svinavatn besuchen, aber da das Wetter am Meer besser ist fahre ich um die Halbinsel Skagi herum auf dem Arctic Coast Way. Hier sind 2008 zwei Eisbären von Grönland an Land gekommen und haben für einige Ausregung gesorgt. Ich fahre aber jetzt ganz entspannt durch diese wilde Gegend.

Pause in Blönduos
Sonne in den Bergen von Skagi

Holaneskirkja in Skagaströnd
Ketjubörg Wasserfall ...

... vom Winde verweht

Da es schon Abend wird, will ich zu Grettislaug fahren und da Campieren. Weil aber die Berge auf der anderen Seite des Skagafjördurs so schön in der Sonne leuchten fahre ich weiter bis Siglufjördur. Vielleicht habe ich ja doch noch Glück mit der Mitternachtssonne.

Begegnung mit Pferd

Fluss im Abendlicht in Hofsos

Blick hinüber nach Drangey, wo sich Grettir versteckte

Pferde vor den Bergen bei Siglufjördur

An der Nordspitze bei Siglufjördur

Für die Mitternachtssonne hat es aber wieder nicht gereicht. Die Wolken waren schneller. Also lasse ich mich in den Lupinen zur Nachtruhe nieder.

 


Montag 23. Juni 25

Siglufjördur und Akureyri
Ein verregneter Tag und herzige Ampeln


Für die nächsten Tage ist Regenwetter angesagt. Also mache ich und der Blog mal Pause.

Regen in Siglufjördur
Wasserfall

Hedinsfjördur
Herzige Rotlichter in Akureyri

Regen in Akureyri


Dienstag 24. Juni 25

Myvatn bis Borgarfjördur eystri
Von schrägen und bunten Vögeln


Schliessich bin ich gestern im Nebel in der Nähe des Godafoss gelandet. In der Nacht hat's ein wenig geregenet und auch am Morgen ist es noch regnerisch und neblig,

Lupinen im Nebel

Trotz Nebel und Regen geht's weiter. Als erstes besuche ich einen wunderschönen Wasserfall in den Basaltläulen, den Aldeyjarfoss. Schade nur, dass nicht die Sonne scheint, aber er ist auch so gewaltig anzuschauen. Wie an allen Sehenswürdigkeiten ist ein kleiner Zähler für die Besucher aufgestellt. Das Kästchen ist vermutlich von Ovomaltine gesponsert, denn es heisst Hotovo.

Aldeyjarfoss

Besucherzähler

Pferde im Regen

Die Ringstrasse führt mich weiter zum Godavoss und nach Myvatn. Myvatn heisst eigentlich Mückensee, aber keine Mücke Weit und Breit. Über Dampfschwaden zeigen an, dass wir hier in einen aktiven Thermalgebiet sind. Es gibt sogar eine kostenlose öffentliche Dusche an der Strasse zum Kraftwerk. Sich mal wieder richtig waschen wär doch eine gute Option. Leider ist die Dusche ziemlich öffentlicht, aber was solls.

Godafoss

 
Dampfschwaden beim heissen See

 

Öffentliche Dusche an der Strasse


Durch's Hoschland auf gut 500m Höhe geht's nach Egilsstadir. Ich will mal schauen wie die Auswanderer aus der Schweiz so leben. Ich mache aber Unterwegs noch ein paar mal Pause. Der Herdubreid, angeblich der schönste Berg Islands, ist nicht zu sehen. Ich muss mit einem Bild im Cafe vorlieb nehmen.

Bild vom Herdubreid

Rjukandafoss

Bald erreiche ich den Lögurinn und die Lodge der Schweizer. Sie sind aber ziemlich gestresst und wollen keine Zeit haben für einen kurzen Schwatz. So fahr ich halt weiter. Mein schöner Rastplatz mit Aussicht ist aber nicht mehr erreichbar.

Hölknarfoss

 
Graben vor dem Rastplatz

Kurzerhand beschliesse ich, den Lundis in Borgarfjördur eystra einen Besuch abzustatten. Dabei komme ich auch am wohl einsamsten Kiosk von Island vorbei. Er steht mitten im Irgenwo weit ausserhalb von Egilsstadir. Wie es der Zufall so will, ist der Besitzer Kiddi hier am Ausbessern und Auffüllen des Automaten. Mit Leidenschaft erzählt er mir von seiner Idee eines Kiosk für die Vorbeikommenden und erklärt mir die Solaranlage und das Windrad. Er ist stolz auf die vielen Besucher und natürlich muss ich mich ins Gäsebuch eintragen.

Kiosk Kiddi mit Besitzer Kiddi persönlich

Jetzt noch über den Berg, dann bin ich bei meinen Lundis. Die sind ja auch spät Abends aktiv, so passt das bestens. Lange schaue ich den drolligen Kerrlchen zu, bevor ich auch mit ein Nest in einer Schlucht suche.

Papageitaucher

 



Vogelfelsen Borgarhöfn


Mittwoch 25. Juni 25

Von den Vögeln ins Hochland
Kraftwerke Wolken und Nebel


Mongens früh werde ich entdeckt in meiner Schlucht. Gleich 8 Augen beäugen mich vorsichtig.

Ich wurde entdeckt

Am Hommel zeigt sich schüchtern hinter den Wolken so ein rundes helles Ding. Was könnte das sein. Irgendwie kenne ich das gar nicht mehr. Tatsächlich zeigt sich die Sonne ganz kurz. Nun fahre ich nochmals zu den Vogelklippen und nehme Abschied von den Lundis.

Innra Hangil Schlucht

 
Frühstück in Borgarfjördur

Hafen und Vogelklippe

Lundi Kollonie
Torfhaus Lindarbakki

Kirche von Borgarfjördur eystri

Nun fahre ich erst mal nach Egilsstadir zurück. Unterwegs besichtige ich das Kraftwerk am Lagarfljot. Über dem See Lögurinn türmen sich die Wolken. Trotzdem zeigt sich das Seeungehäuer nicht. Mal schauen, was ich bei dem Regenwetter unternehme.

Lagarfossvirkjun

 

Heisswasserspeicher bei Egilsstadir

Wolken über dem Lögurinn
Mein sauberes Auto

Pommes

Im Restaurant sortiere ich meine Fotos und schreibe am Blog. An der Tankstelle kaufe ich mir einen neuen Gaskocher, weil mein alter löangsam auseinanderfällt. Der Wetterbericht sagt für morgen ein wenig besseres Wetter voraus. Also wage ich mich ins Hochland. Auf der Fahrt zum Staudamm fahre ich aber etwa 40km im Nebel und komme erst spät an. Gleich beim WC am Staudamm lege ich mich nach einem Glas Wein zur Ruhe. Mal schauen, was morgen kommt.

 


Donnerstag 26. Juni 25

Karahnjukar bis Kopasker
Staudamm und ein heisses Bad


So hoch habe ich dieses Jahr noch nicht in Island geschlafen. Auf 630m Höhe habe ich trotz Wind, Regen und ohne Standheizung bestens geschlafen. Meine Heizung hat ein Problem. Vielleicht hat sie nicht gerne, wenn es rüttelt. Mus das Zuhause mal klären.

Karanhnjukar Staudamm

 
Schlucht unterhalb des Kraftwerks

Der Damm ist 198m hoch und das Kraftwerk liefert 700 MW Leistung, aslo fast so viel wie ein KKW. Die Krafwerszentrale befindet sich in der Nähe von Egilsstadur. Somit ist der Lagafljot jetzt grau vom Gletscherfluss, früher war er sehr klar. Das Kraftwerk hat nur einen einzigen Kunden, das Aluminiumwerk in Reydarfjördur.

Laugarvellir - Naturbad mit heissem Wasserfall
Der Troll am Baden

Ich bin vor allem wegen dem speziellen Naturbad Laugarvellir hier ins Hochland gefahren. So ein Bad unter dem heissen Wasserfall am Morgen tut gut.  Jetzt get's auf einer Schotterstrasse weiter gen Norden. In Saentausel leiste ich mir die teuerste Waffel von Island. Zuzgegeben die Pfannkuchen sind sehr gut und es gibt Nachschub und Kaffee dazu, aber über 23 Fr. sind schon happig. Klar ist der Eintritt in das alte Torfhaus inbegriffen, aber das brach ich nicht.

Strasse F910 Austurleid im Hochland

 
Saentausel

 

Im "neuen" Torfhaus

 

Waffel mir Rhabarber Sulta und Rahm

An der alten Strasse nach Vopnafjördur

Schafe am Strassenrand

Mein nächstes Ziel ist Vopnafjördur an der Ostküste. Die letzten 30km nehme ich die alte Strasse, denn sie führt auf den Aussichtspunkt Burfell. Hier on der steilen Klippe hat man einen schönen Ausblick über das Tal. Das Wetter stimmt auch. Übrigens haben in Island auch die weiblichen Schafe Hörner. Bei den Menschen ist das manchmal auch so, nur sieht man die Hörner schlechter.

Klippe des Burfell

 
Eine blaue Storung in den Regenwolken

 

Ortsschild Vopnafjördur in den Lupinen

Kirche im Dorf

Kleiner Hafen in Vopnafjördur

Nun geht's wieder nordwärts an der Küste entlang. Meist begleitet mich Nebel oder Regen. Mit der Mitternachtssonne wird's wohl auch heute nichts. Die Strasse ist jedes Jahr besser ausgebaut und überall wird gearbeitet.

Baaustelle im Nebel

 
Auto in den Lupinen

In der Nähe von Kopasker lasse ich mich am Strand nieder. Vielleicht reichts doch noch für ein Bisschen Mitternachtssonne. Fast hätte es geklappt, denn um 23 Uhr 30 sehe ich die Sonne noch mal zwischen den Wolken.

 


Freitag 27. Juni 25

Raufahrhöfn und Dettifoss
Hurra, ich seh den Herdubreid


Das Wetter heute Morgen schaut recht gut aus, also nichts wie raus. Erst mal ganz in den Norden nach Raufarhöfn zum Leuchtturm und zum neuen Denkmal Arctic Henge, das als isländisches Stonehege die Touristen hier ganz in den Norden locken soll.

Raufarhafnarviti

 

Arctic Henge

Der nördlichste Zipfel Island liegt knapp unter dem Polarkreis. Der Leuchturm Hraunhafnartangi markiert diesen Punkt. Durch die Melkasretta geht's nun wieder nach Kopasker zurück.

Hütte am Meer mit Schwemmholz

 
Hraunhafnartangi

Puppen in Kopasker

Kirche von Kopasker

Bei diesem schönen Wetter wage ich die Grosse Tor zu den Wasserfällen im Tal der Jökulsa a Fjöllum. Auf der Ostseite hoch, denn hier hat es weniger Touristen. Erster Stop beim Hafragilsfoss, dann die kleine Wanderung zum Dettifoss. Hier im Osten kommt man ganz nahe an den Wasserfall.

Auf der 864 zum Dettifoss

 

Hafragilsfoss

 

Der imposante Dettifoss

Jetzt will ich auch noch den Herdubreid sehen, aber dort türmen sich hohe Wolken auf. Bald bin ich mitten in einem Platzregen und auch der Nebel schleicht sich an. Das wird wohl nichts.

Blick auf den Herdubreid

Kurz hinter Mödruleid auf der F905 sehe ich den Herdubreid plötzlich vor mir. Auf der schmalen Strasse ist es aber schwierig eine Pause zu machen und ich muss ein paar km weiterfahren. Für diesen Anblick belohne ich mich mit einner Waffel im Fjallacafe in Herdubreid. Eigentlich hätte sie der Wettregott verdient, aber mir schmeckt sie auch. Jetzt geht's der Westseite entlang wieder nach Nordeen. Beim Parlplatz am Dettifoss warte ich bei einem Kaffee einen Regenguss ab und wandere dann zu den Wasserfällen.

Waffel

Wolkenfront

Dettifoss Westseite

Hafragilsfoss im Abendlicht

Inzwischen ist es 21 Uhr und es wird Zeit, mir eine Bleibe für die Nacht zu suchen.



Samstag 28. Juni 25 - 01:06
Mitternachtsonne


Mit der Mitternachtssonne ist das so eine Sache, sie findet nicht immer um 24 Uhr statt. Bei meinem Standort erreicht die Sonne um 6 Minuten nach 1 Uhr den tiefsten Stand.

Gestern bin ich nach 22 Uhr beim Parkplatz gelandet, wo schon 3 andere Camper stehen. Am Horizont sehe ich eine Wolkenfreie Zone und so bleibe ich hier. Erst mal kommen aber nochmal Wolken und ein Regenguss, aber dann sehe ich eine wunderbare Mitternaachtssonne. Mit der Gopro mache ich einen Zeitrafferfilm und bleibe auf und schaue der Sonne zu, wie sie nicht untergeht.




Samstag 28. Juni 25

Husavik
Kein Wal in Sicht


Noch müde von der Kurzen Nacht werde ich heute wohl nicht viele Stricke zerreissen. Mit Aussicht auf die Jökulsa Schlucht geniesse ich erst mal das Zmorge.

Morgenwolken über Asbirgy

Heute ist ein Regentag

Vom Öxarfjördur fahre ich an der Nordküste entlang nach Husavik. Hier habe ich in früheren Jahren einige Mal die Mitternachtssonne gesehen, das erste Mal 2002 mit Ruedi. Regen und Nebel sind heute mein ständiger Begleiter.

Blick auf die Jökulsa Schlucht bei Hljodaklettar

Tafelberg in den Wolken

Diese Bohrstelle ...
... versorgt einige Bauernhöfe mit Heisswasser

Aussichtspunkt am Öxarfjördur

Husavik ist vor allem für seine Walsafaris bekannt. Fast im Stundentakt fahren die Schiffe zur Walbeobachtung raus. Hier gibt es auch eine Silikonfabrik, die laut Betreiber gut funktioniert. Allerding hat Bakki Silikon eben 80 Mitarbeiter entlassen und die Fabrik wird vorübergehend stillgelegt, angeblich wegen Konkurrenz aus China.

Zaunkönig?

Bakki Silikon Fabrik

Nach exsesivem Kaffeegenuss diesen Tag, besuche ich am Abend ein Frauenfussbal Spiel in Husavik. Trotz Regen ist die Stimmung bestens.

Frauenfussballspiel im Regen

Zuschauertribüne

An meinem Lieblingsstrand bei Husavik schlage ich heute Nacht mein Lager auf.



Sonntag 29. Juni 25

Strand und Kultur in Husavik


Heute regnet es den ganzen Tag. Ich schlafe mal aus und koche mein Mittagessen mit Blick auf den Strand.

Strand bei Husavik

Kirche Husavik

Pause in den Lupinen

Am Nachmittag ist Kultur angesagt im Seemannsmuseum in Husavik. Fünf älter Herren spielen auf. Einige Damen im selben Alter bilden das Publikum. Der Ansturm hält sich in Grenzen. Das Konzert ist aber sehr gut und die Kulisse im Museum rundet das Erelebnis ab.

Altherrenband ...


... im Schiffahrtsmuseum

Ich fahre noch ein Stück weiter. Dazu nehme ich eine Abkürzung zum Godafoss, die nur im Navi existiert. Bald lande ich im Wald und die Strasse ist nahezu unpassierbar.

Waldstrasse

 
Der Regen hat die Strasse weggespühlt

Nun bin ich zum Zeiten Mal beim Godafoss. Dass Wetter ist wie beim Ersten Mal; Regen und Nebel.

Godafoss

Nun gehe ich mit den Schafen schlafen. Genauer gesagt, die Schafe rennen weg und ich bleibe.

Schafe

Jetzt ist es Zeit für ein neues Kapitel, das morgen beginnt.


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