1.7.21

5. Voller Energie

Mittwoch 30. Juni - Natüliche Energie


Sonnenaufgang am Halslon

Sonniger Start in ein neues Kapitel. Energie ist in Island allgegenwärtig. Das machen sich die Isländer zu Nutze und erzeugen ihre Energie fast vollständig aus erneuerbaren Quellen. Wichtigste Energiequelle ist die Wasserkraft. In diesem grossen fast menschenleeren Land mit vielen Bergen und Gletschern erstaun das nicht. Eine weitere wichtige Energiequelle ist Erdwäme. Logisch, man sitzt hier buchtäblich auf dem Vulkan. Sonnen und Windernergie kommt nur in kleinem Masse zu Anwendung, vor allen für Wetterstationen und Verkehrssignale in entlegenen Gegenden. Trotzdem wird nicht 100% erneuerbare Energie verwendet wie oft behauptet wird, denn z.B. viele Berghütten und Ausflugsrestaurants werden mit Dieselgeneratoren und Gasflaschen versorgt. Natürlich sind auch viele nicht sehr sparsame Jeeps unterwegs und die Elektromobilität ist erst im kommen.

Auf der Staumauer

Um die Jahrtausendwende wurde in Karahnjukar eine riesige Staumauer im Hochland gebaut, um eine neue Aluminiumschmelze in Reydarfjördur zu betreiben. Viele Tunnels im Berginnern und Hochspannungsleitungen führen den Strom an die Küste. Diese Anlage war nicht unumstritten, doch wir Konsumenten mit dem grossen Aluhunger dürfen den Isländern keine Vorwürfe machen.

Ein Herz für die Berge

Schneeberge

Wetterstaion vor Snaefell

Kelduarlon Stausee

In Laugafell gib es eine Berghütte. Hier wird eine heisse Quelle weitab der Zivilisation genutzt um einen Hotpot mit Sicht auf die Berge zu betreiben. Die Aussicht ins Tal ist aber getrübt durch den vielen Staub, der in den letzten Tagen durch den Sturm aufgewirbelt wurde.

Laugafell

Wasserfall bei Laugafell

Staub über Lagarfljot

Nach dem kilometerlangen fliessen durch die Stollen wir hier der Strom in einer riesigen Kraftwerkzentrale im Bergesinnern erzeugt.

Zentrale Fljotsdalsstöd

Ich geniesse aber jetzt die Energie der Natur.

Volthjofstadurkirkja

In der Kirche

Skiduklaustur

An den Ostfjorden in Reydafjördur stehen die grössten Gebäude Islands. Die beiden Hallen der Aluminiumfabrik sind je über 1'000m lang.

Stromleitung

Aluminiumwerk bei Reydafjördur


Donnerstag 1. Juli - Jetzt geht's rund

Eine ruhige Nacht, nur wenig vom Knallen der Jagdgewehre am Abend gestört, habe ich im Skigebiet oberhalb von Eskifjördur verbracht. Nun geniesse ich die malerischen Ausblicke über den Fjord.

Morgen ob Eskifjördur

Leuchtturm bei Eskifjördur

Ja das Wetter ist seit 2 Tagen prächtig und warm. Auf der Sonnenterasse bei der Tankstelle geniesse ich den Tag. Dann mache ich eine kleine Wanderung zu einem Wasserfall beim Leuchtturm. Die Klippen hier werden gerne von Kletterern bestiegen. Dieser Mann hier hat in Ermangelung eines Kletterpartners eine Einkaufstacsche als Ballast ans Seil gehängt. Ganz praktisch, denn oben auf dem Gipfel kann man die Tausche raufziehen und den Imbiss geniessen.

Zmittag auf der Sonnenterasse

Kleiner Wasserfall

Kletterer

Wasserfall in Reydafjördur

Nun aber weiter. An den schönen Ostfjorden Entlang fahre ich nach Stödvarfjördur, denn ich will hier ein spezielles Fussballspiel anschauen. So sieht es aus wenn man auch beim Fussballspielen den Corona-Abstand einhält.

Hier wird aufgeblasen

Die Kinder kommen angerannt ...

... sie dürfen zuerst spielen

Um 20 Uhr beginnt die Islandsmeisterschaft in Bubblubolti. Jetzt dürfen die Grossen ran. 6 Mann/Frauschaften à 5 Spieler treten gegeneinander an.

Besammlung der Mannschaften

Das Spiel geht los

Vor dem Tor wirds eng

Genügend Bälle sind bereit

Grosse ...

... und kleine Zuschauer



Ein gelungener Abend in schöner Landschaft.

Ein schöner Abend



Freitag 2. Juli - Starke Kerle

In einem Seitental bei einem verfallenen Rettir, so heissen hier die Sammelpferche für die Schafe beim Abtrieb im Herbst, hab ich gelagert.

Zmorge am Schafpferch

Auf dem Thron


Auf dieser schönen Ruhebank geniesse ich den Ausblick über den Fjord. Spuch am Stuhl: "Sitze hier, geniesse die Ruhe und überlege dir, was wirklich wichtig ist. Wichtig ist zum Beispiel meine grosser Zehe. Ich hab sie vorhin angeschlagen und da wurde mir erst bewusst, wie wichtig die kleinen Dinge im Leben sind. Wichtig ist auch, dass man keine Lebensmittel verschwendet. Bei mir ist zum Beispiel die Milch flockig geworden durch das andauernde Geschüttel auf den Schotterstrassen. Da sie geschmacklich noch einwandfrei ist reichere ich sie jetzt mit Protein Power Müesli an. Jetz kann ich wieder über alle Zäune springen. Aber halt; da ist ja noch mein Zeh!

Blick zurück auf Stödvarfjördur

Bei Breidavik
Nebel an den Bergen


Nach der Weiterfahrt, immer der Küste entlang, geht's ab in die Berge. Zwei Passfahrten bringen Abwechslung vom Meer. Hier begene ich auch zwei Velofahrern. Ganz oben auf der Öxi quält sich ein Spanier durch den aufgewirbelten Staub. Unten beim Wasserfall treffe ich einen Deutschen, der dieses Jahr mit dem Studium in Zürich beginnt. Beide sind einem Stück Toblerone nicht abgeneigt.

Schafe auf Bergstrasse

Breiddalsheidi

Velofahrer auf Öxi

Ja die Naturstrassen in Island führen oft steil in die Berge. Damit alle gut raufkommen, haben die Strassenbauer eine geniale Erfindung gemacht, die Zahnstangenstrasse, System Wellblechpiste.

Zahnstangenstrasse

Ich bin wieder zurück am Meer.

Djupavik


Samstag 3. Juli - Jetzt wird's heiss

Nach der Nacht zwischen Nebel und Felsen nehme ich ein heisses Bad am Meer. Hier gibt's eine Badewanne auf der Wiese mit 44° heissem Wasser. Ich hoffe nur, dass ich jetzt nicht zu heiss gebadet habe.

Heisses Bad

Ich bin eingeweicht und sauber nach dieser Kochwäsche. Die Nebelschleier verziehen sich langsam und ich fahre in ein Tal hinein. Über dem Nebel ist das Wetter wiederum herrlich.

Nebel am Berg

Nykurhilsfoss

Im Fossadalur

Bergstarsse

Ganz überraschend erscheint nach der nächsten Kurve mitten in den Felsen eine flache grüne Wiese. Auch ein Bauernhof ist hier oben. Ich sehe sogar einen Pflug.


Grüne Wiese

Bauernhof in den Bergen

Wieder an der Küste der Ostfjorde.

Leuchtturm im Nebel

Blumenwiese

Jetzt aber weiter nach Stödvarfjördur wo jetzt am Samstag Familienprogramm ist.

Festplatz

Zauberer

Musiker

Nun kommt der Höhepunkt des Tages. Das Tanklöschfahrzeug der Feuerwehr fährt vor. Jetzt wird ein Spektakel geboten, der an keinem Fest in Island fehlen darf. Eine Schaumrutschbahn wird oben am Dorf eingerichtet. Alles rennt hinauf, um schon bald fröhlich den Hang runterzurutschen. Eine Schaumschlägerei sondergleichen.

Alles rennt zum Feuerwehrauto ...

... den jetzt gibt's eine Schaumrutschbahn

Ein Spass für Jung und Alt

Was auch an keinem Fest fehlen darf ist der berühmte islädische Popsänger Pall Oskar. Nicht so mein Ding und so habe ich seinen Auftritt gestern geschwänzt und ein Alternativprogramm genossen. Jetzt habe ich genung gesehen und fahre weiter.

Berge in den Ostfjorden


Sonntag 4. Juni - Grosser Empfang

 In der Nacht hat es ein wenig geregnet, was mich aber nicht gestört hat, denn es hat nicht reingetropft. Es ist neblig an meinem Platz oberhalb Reydarfjördur. In Facebook habe ich gelesen, dass das Museum Burtarfell heute einlädt zum grossen Jahrestag. Das will ich mir anschauen. Also ab durch den Nebel. Auf dem Pass nach Egilsstadir sehe ich vor lauetr Nebel fast die Strasse nicht mehr. Diese Schutzhütte, wie sie früher auf allen Pässen stand, wird nicht mehr gebraucht.

Schutzhütte auf Fagradalir

Blaue Störung am grauen Himmel

Pause bei der Tankstelle

Bei einem Kaffee aktualisiere ich mein Tagebuch, bis mich das schöne Wetter wieder rauslockt. Also gehts wieder über die Hellisheidi, einen der schönsten Pässe Islands.

Immer mehr Sonne

Auf der Hellisheidi

Heuwiese bei Vopnafjördur

Ja hier in Burstalfell ist ja was los! Der Prkplatz ist voll. Viele Isländer sind gekommen an diesem Sonntagnachmittag. Es wird ja auch viel geboten für die ganze Familie.

Parkplatz in Burstarfell

Museumshäuser in Burstarfell

Reiten für Kinder

Gefärbte Wolle

Kuchenbuffet

Ja hiernstehen sie an am grossen Buffet, das vom Frauenverein des Ortes angeboten wird. Ich habe gerade noch einen kleinen Tisch erwischt und schaue nun dem Treiben zu.

Anstehen am Buffet

Fleischabhauet

Bub am Butterfass

Das Mache ich anders. Ich stelle die Milch ins Auto und fahre eine Schotterstrasse.

Sockenstrickmaschiene

Hier strickt diese Frau die Feuerwehrschläuche, wie sie gestern zu Einsatz kamen.

Müde aber glücklich

Voller Eindrücke und mit einem vollen Bauch gehe ich noch hoch auf den Berg und schaue das Tal von oben an. Die Parklätze auf dem Feld sind wieder leer. Nun wieder zurück auf die Hellisheidi, wo ich heute auf gut 500m übernachten will.

Burstarfell von oben

Bei Vopnafjördur

Ausicht von der Hellisheidi


Montag 5. Juni - Falsche Versprechungen

Gezeichnet von gestern

Weitere Spuren

Ich lass mir nicht so leicht ein X für ein U vormachen. Jetzt bin ich aber noch gezeichnet von gestern. Das Kuchenbuffet hat seine Spuren hinterlassen. Die Markierung auf der Hand geht so schnell nicht wieder weg. Aber was solls, so habe ich für mindestens 2 Monate freien Eintritt zu allen Veranstaltung des Frauenvereins von Vopnafjördur.

Blick in die Wolken

Es war warm und ruhig in der Nacht hier auf gut 500m ü.M. Heute ist ein Regentag angesagt. Gemächlich ziehe ich weiter. An einem kleinen See mach ich Pause, bevor ich in Egilsstadir bei einem Kaffee meine Fotos anschaue.

Pause am See

Heisswassertank

Bad Vök im See bei Egilsstadir

Die Wolken reissen auf und so geniesse ich den Nachmittag am See Lagarfljot. Mit Verspätung blühen auch die letzten Lupinen. Hier gibt's auch die grössten Wälder Islands. Sogar Brennholz wir hier gehacht. Holz macht aber einen verschwindend kleinen Teil an der Energieversorgung aus. Viel wichtiger ist da die Erdwärme die fast überall vorhanden ist. Willst du Heisswasser, dann bohre einfach ein Loch in den Boden. Auch Egilsstadir und das Bad am See wir so beheizt.

Lupinen

Holzbeige

Rastplatz am See

Bach

Grimsarvirkjun Kraftwerk

Ja ich geniesse die warmen schönen Stunden am See. So wird es Abend bis ich weiterziehe. Vorbei am Stausee geht's Richtung Öxi. Bevor ich in die Wolken eintauche, mache ich mochmal eine Pause bei Kaffee und Lebkuchen. Der beste Lebkuchen (Krydubraud) den ich hier je genossen habe. Da lese ich das kleingedruckte: "Hergestellt in Holland für ...". Na ja, man kann nicht immer gewinnen. Aber gut war er trotzdem.

Wolken vor dem Pass

Nachtessen beim Wasserfall

Ja damit ist auch dieses energiereiche Kapitel abgeschlossen. Setzt geht's in den Süden.

6. Berge, Gletscher, Wasserfälle

Der weisse Berg hier heisst natürlich Snaefell.

6. Berge - Gletscher - Wasserfälle

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